14.07.2016

Lernen auf eine Prüfung hin - subjektive Beobachtungen


Ich muss zur Zeit für eine kleine Prüfung Fakten lernen, die ziemlich vorgegeben sind. Dabei notiere ich die nächste Frage als Titel auf ein Whiteboard und danach fange ich an, meine Antwort zu verfassen bzw. die Antwort, die gemäss Vorlagen erwartet wird. Da gibt es Aufgaben, die Aufzählungen beinhalten, markiert mit Bulletpoints.

Und nun zur Beobachtung: Noch während ich vor der Tafel stehe und erste Punkte notiere, langweilt mich die Sache so sehr (turnt ab), dass ich nach ca. 4 Angaben prompt prokrastiniere ... ich schweife ab, setze mich hin, schaue auf den Bildschrim, etc ... bloss notiere ich nicht noch weiter 6 Angaben, so dass die Antwort vollständig wäre.

Zu doof, zu langweilig, zu stupend, zu wenig zusammenhängend, zu statisch, zu faktisch - empfinde ich.

Dann merke bzw. checke ich, dass ich gerade abschweife, stehe sofort wieder auf und diszipliniere mich regelrecht für die letzten 6 Angaben, auf dass die Liste vollständig ist und die Prüfungsfrage beantwortet.

In mir sträubt sich alles. Sowas homogenisiert. Der/die Prüfungsexperte / in sind nur so in der Lage, zu evaluieren, ob ich den Anforderungen entspreche. Mein mögliches Wissen wird also in ein Mass und eine Form gezwungen, welches nicht schlau ist, sondern bloss prüfbar.

Es mag tausend rechtschaffene Gründe für Standardwissen geben, aber mein Wesen langweilen die nicht nur, sie fühlen sich für mich erniedrigend an, weil mich das nicht selber denken lässt.

Ich will das nicht bewerten, obwohl man ja lesen kann, dass es mir schlecht geht damit. Aber ich möchte es gerne beobachtet und beschrieben haben.

Beste Grüsse
Jona Jakob