06.06.2009

Traurigkeit, meine?

Ich wurde heute angerufen, mehr meine Traurigkeit und meine Ängste zu zeigen. Das bedeutet für mich, ich muss von Dingen sprechen, die nicht in mir sind, sondern die durch dich und dich und dich an mich heranfallen. Durch Bäume, Hunde, Strassen, Flüsse werde ich nicht traurig, noch macht mir die Sonne oder der Mond Angst.

Über meine Angst und Traurigkeit zu reden, ist, als würde ich über euch reden. Ich finde aber, ihr seid ok. Manchmal geht es mir wegen euch besser, leichter, schöner. Manchmal schlägt das Pendel in die andere Richtung aus. Und?

Geht dies denn nicht auch von mir an euch aus? Bin ich nicht auch Grund und Kausa, dass ihr Ängste habt und euch eine Traurigkeit beschleicht? Mache nicht ich es euch auch manchmal leichter, manchmal schwerer?

Worüber reden wir? Was soll da verhandelt werden? Auf was soll ich pochen?

Heute regnet es, heute beklagt um mich ein Mensch die Last seines Lebens, aber nicht mit einem einzigen Fingerzeig würde dieser Mensch sich etwas Erleichterung zugehen lassen. Nimmt mir abgetrocknete Gläser aus der Hand um sie nochmals abzuwaschen und selber abzutrocknen. Während dessen hab ich mich hier hingesetzt und lasse diesen Menschen einfach noch mehr sein Leben belasten. Das ist völlig ok. Sein Jammern. Sein Leben. Seine Last. Ok, dass ich Ohren habe, die ich nicht verschliessen kann, das finde ich etwas schicksalhaft. Aber das ist nun dieser Post über diese Situation auch, etwas schicksalhaft.

Zürich, Regen, Samstag, ich erkältet. Who cares?