Hochbegabung und/oder Hochsensibilität als Erwachsener entdecken und leben - von Jona Jakob
20.10.2021
10.10.2021
09.10.2021
Die spezielle Situation zu fragen: Bin ich hochbegabt?
Zum Thema Hochbegabung, speziell der spät entdeckten Hochbegabung als erwachsener Mensch, ist ein Moment ein immer wieder tragischer, egal auf welche Weise - nämlich der, wenn sich wer fragt oder gar fragen muss: Bin ich hochbegabt?
Die Frage scheint auf den ersten Blick klar und irgendwie nicht so sehr trickreich. Man testet vielleicht seinen IQ im Internet, man liest Bücher oder Website und erlebt eine innere Resonanz und was auch möglich ist: Jemand erkennt sich in den Problemen wieder, die er/sie/es mit den Mitmenschen hat, schlimmer schon, wenn in sich zersetzend mit sich selbst. Ok, man kann versuchen, sich eine Antwort zu geben. Die meisten Menschen schreiben sich aber nicht gerne große Lorbeeren zu, so sind wir alle nicht erzogen. Und wenn das auf den ersten Blick nie gleich sichtbar wird: Es geht höchst selten um dieses Mehr an Intelligenz oder Gabe, Fähigkeit oder Kunst. Man ist also nicht irgendwie "die schärfere Waffe". Also wabbert man da in einem undefinierten Nichtwissen rum und dreht sich im Kreis und es bleibt eher Unsicherheit zurück und die weiter bestehende Frage: "Was ist es dann?"
Warum aber fragt man nicht jemanden? Und da liegt die Krux:
Eigentlich kann nur ein Hochbegabter (m/w/d)
einen Hochbegabten 'sehen' bzw. erkennen.
Das begründet sich darin, dass einem Normalo hierfür nicht die genügenden Mittel und Fähigkeiten gegeben sind. Es ist, wie wenn man mit zu kleinem Werkzeug an etwas heran will. Daher auch die verbleibende Ungläubigkeit bis Ablehnung, wenn einem die Hochbegabung von einem Normalo zugeschrieben wird, bloß weil die/der Indizes aus der Belesenheit kennt. Und darin liegt nun kein Vorwurf oder eine Aberkennung - aber als Person mit einer Prägung durch Hochbegabung "definiert" zu werden, also erkannt, verstanden, gesehen und angenommen, lassen wir Hochbegabte uns gefühlt nur von jemandem, die/der selber lebt, was da einem angezeigt und aus- bzw. zugesprochen wird.
Von Seiten der ganz allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung spielt dabei auch die gebürtig angelegte erste Lebenserfahrung eine elementare Rolle: Ich bin nicht ok. Ist dieser Punkt nicht aufgelöst, kann noch manche/r daherreden, man sei irgendwie "besser" - so fühlt es sich aber nicht an. Und der Umstand, dass allenfalls "Sondermaßnahmen" angeordnet werden, macht die Situation für Betroffene nicht leichter annehmbar.
Hierzu bedarf es der Klarheit, der Ruhe und Gelassenheit eines sattelfesten Gegenübers. Dann kann das Thema zugeführt und gemeinsam betrachtet werden. Die nächsten Schritte sind geschützt und die nicht selten paradox wirkenden neuen Fragen, die aufkommen, werden von erfahrenen Hochbegabten meist zum Guten geklärt und beantwortet - zuletzt ist es kein Zauberwerk, sondern Kompetenz in einem Feld der Widersprüche.
Herzlich
Jona Jakob, Aschaffenburg
Hochbegabtencoach CCC©
11.09.2021
10 Jahre LILU Frankfurt - 10 Jahre Hochbegabung
Mit dem 11.09.2021 sind es exakt 10 Jahre, dass ich Elke kennen lernte, dass wir Hochbegabte uns ein letztes Mal in Frankfurt trafen, dass ich kurz darauf zu Elke nach Neu-Isenburg zog und ein neues, mein vorerst letztes Kapitel Lebenszeit begann. Heute, den 11.09.2021 schließe ich mit dieser Zeit in meinem Leben ab, es beginnt eine neue.
Es gäbe aus dieser Zeit viel zu berichten, doch mir ist nicht danach. Es war, was es war. Und es war eine wunderschöne Zeit mit Elke an der Seite. Nun schaue ich weiter, was sie mich in dieser Zeit alles lehrte, es muss reichen, in diesem Land auch alleine dastehen und bleiben zu können. Dass nun plötzlich der Mensch fehlt, mit dem ich ins Alter wollte, das konnte niemand vorhersehen.
In diesen Tagen meldete sich B.M. aus Frankfurt. Ebenso Ch.S. Beide Frauen sind wichtige Gesprächspartnerinnen, geliebte große Geister, differenzierte Betrachterinnen. Ich danke euch beiden für den stets gebliebenen Kontakt.
Das Li-Lu, sprich Licht-und-Luft-Bad Frankfurt, findet ihr im Stadtteil Niederrad, es liegt dort direkt am Mainufer und ist eine der schönsten Parkanlagen, die ich kenne. Gehen Sie hin, spazieren Sie, machen Sie ein Pick-Nick. Es hat ein kleines Sommerlokal, Toilette und viele verwunschene Spazierwege ... einfach traumhaft dort.
Das Thema der Hochbegabung und hohen Sensibilität lebt weiter. Es ist viel entstanden, Gutes und Aktives. Nach all den Jahren bin ich mit Lilli Cremer-Altgeld per Du, wir sind im Dialog. Und nun, im neuen Lebenskapitel will ich wieder hin zu dem Thema: Mit dem Tod von Elke im Oktober 2020 erkannte ich, dass es da ein enormes Kapitel gibt, welches noch nicht geschrieben ist: Hochbegabung im Alter. Die oft solistische Lebensweise, die verbreitete Kinderlosigkeit, die häufige Distanz zur Geburtsfamilie, das Netzwerk der Lebensfamilie ... das zeigt sich neu, wenn man alleine ist, wenn man erkrankt oder unter andere Alternde gelangt. Da gibt es enorm viele Brennpunkte und ich werde sie gerne mit euch betrachten.
Lasst uns wieder zusammenfinden, bleibt im Kontakt, auch wenn es eine kleine XING-Nachricht ist, ein Update von Telefonnummern oder eMailadressen. Trefft euch, wenn ihr die Gelegenheit habt. Verliert euch nicht, bloß weil der komplexe Alltag euch aufsaugt. Wir können unsere Prägungen nicht abstreifen, wir werden noch vor dem letzten Atemzug das Bedürfnis haben, in unserer Komplexität verstanden zu werden. Hierfür brauchen wir ganz besonders uns alle, die wir damit berührt sind.
Ich wünsche euch eine gute nächste Zeit. Mich findet ihr in Aschaffenburg oder per jj(at)jonajakob.com. Auch hier in AB, ich habe immer Platz und fast stets Zeit, seid herzlich willkommen in dem schönen Ort. Die Türe steht offen. Liebgruß an euch alle und meinen großen Dank.
11.9.2021
Jona Jakob
Geburtstagskind
01.09.2021
27.08.2021
Unsere Aufgabe / Text von Friedrich Nietzsche
Jenes verborgene und herrische Etwas, für das wir lange keinen Namen haben, bis es sich endlich als unsere Aufgabe erweist - dieser Tyrann in uns nimmt eine schreckliche Wiedervergeltung für jeden Versuch, den wir machen, ihm auszuweichen oder zu entschlüpfen, für jede vorzeitige Bescheidung, für jede Gleichsetzung mit solchen, zu denen wir nicht gehören, für jede noch so achtbare Tätigkeit, falls sie uns von unserer Hauptsache ablenkt - ja, für jede Tugend selbst, welche uns gegen die Härte der eigensten Verantwortlichkeit schützen möchte.
Krankheit ist jedes Mal die Antwort, wenn wir an unserem Recht auf unsere Aufgabe zweifeln wollen, wenn wir anfangen, es uns irgendworin leichter zu machen. Sonderbar und furchtbar zugleich. Unsere Erleichterungen sind es, die wir am härtesten büßen müssen. Und wollen wir hinterdrein zur Gesundheit zurück, so bleibt uns keine Wahl: wir müssen uns schwerer belasten, als wir je vorher belastet waren.
Zitat von Friedrich Nietzsche.
25.08.2021
Nächster Lebensabschnitt
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