09.09.2010

Verstand ist nicht Verständnis ist nicht Verstehen...

Wenn mich jemand nicht versteht, was ich fühlen kann, dann bin ich dankbar, ich erhalte nur Verständnis - ohne jedes weiter wuselnde Versuchen.

Wenn wessen Worte und Gesten auf einmal aussprechen, als wäre es das grottentiefe Eigene, dann fühle ich es als Verstehen - es versucht nichts, es heilt vielmehr gerade, da ich, völlig unerwartet, nicht länger allein damit bin.

Wenn dieses ungesehene Eigene vermisste Liebe ist, die einem im Leben wie 'nur drei Räder' mitzugeben scheint, dann ergibt dieses unerwartete Verstehen desselben jenes Miteinander, welches damals - als Kind zum Beispiel - nicht da war.

Wenn zwei sich in selber fehlender Liebe wiedererkennen, ist diese Liebe, da beiden bekannt, auf einmal da .. als hätte das viertes Rad im Gleichen des andern (s)einen Boden gefunden.

Ich habe nun gegen 20 Jahre von einem Fehlen und Vermissen gesprochen. Früher mehr, in den letzten Jahren, da irgendwie nicht ankommend, immer weniger. Immer stiller diese Grotte in mir. Nun - im selben Schmerz verdampft nicht der Schmerz an sich, sondern das Alleinsein damit. Es entsteht jenes Verstehen und damit Verbundenheit und gleiches Fühlen und Halten im Selben, als wäre man in jener Weise verbunden, aus welcher man früh entrissen wurde.

Dieses Verstehen kann nicht verlangt, angemahnt, erbettelt werden. Es ist ein Verstehen, das "passt" - wie ein Puzzlestück des eigenen selben Bildes des andern.

Mir ist sagenhaft heilsam - heute früh. Ich bin noch müde, aber ich strotze vor Kraft, vor Wärme, vor Wiedererhaltenem und vor jener mir schier unvorstellbaren Liebe, die wie 'gefunden' mich ein Stück werden lässt, als sagte jemand by the way: "Hey, da hat dir in der Kindheit jemand vergessen, einen Sockel drunter zu stellen - den schieben wir mal noch darunter. So - jetzt steht es endlich gerade."

Jona Jakob

24.08.2010

Einladung zum 1. SAR-Gruppenabend für Leaderhsip in Zürich.

Termin: 23. oder 30. September 2010
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Der Termin muss per Doodle gefunden werden.
Es stehen zur Verfügung 23. oder 30. September 2010.
Hier ist der Doodle-Link, wo ihr euch eintragen könnt:
http://www.doodle.com/c7u2z4g7488care6

Ort: http://www.coachingpraxis-zueri.ch/ , Klingenstr. 40, 8005 Zürich
Zeit: - 18:30 bis ca. 21:30 Uhr
Kosten: - Fr. 40.-- p. Person.
TeilnehmerInnen: - max. 7 TeilnehmerInnen, plus mich

Zielgruppe:
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- Absolvierende oder AbsolventInnen der Leadership Zertifikate.
- Angehende AbsolventInnen zu Eidg. Führungsfachperson
- InterressentInnen in leitender Position, die sich mit sich
  und ihrer Führungssituation kritisch auseinandersetzen

SAR + R
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Das den Ausbildungen gemässe, reflektive SAR+R-Modell:
1 = Situation
2 = Aktion/Handlung
3 = Resultat
4 = Reflexion a) Was erkenne ich? und b) Was will ich zukünftig ändern?

Idee
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Die Idee ist es, als ad-hoc-Gruppe zusammenzukommen und für sich selber 1-3 SAR-Fälle bereit zu haben, die man in und mit der Gruppe besprechen möchte. Man trägt also seinen SAR-Fall vor und erläutert auch die Probleme, welche mit der Situation verbunden oder noch nicht bzw. noch ungelöst sind. Die Gruppe und der Gastgeber J. Jakob versuchen dann, mögliche Aspekte zu erörtern bzw. mögliche Lösungen aufzulegen bzw. anzubieten. Es gibt ebenso eine Eingangs- und Ausgangsrunde.

Es ist das Ziel, dass ein hohes Vertrauen zu einem empathischen und wertschätzenden Miteinander gelangt, so dass sich alle wohl fühlen können und sich gerne einbringen mögen.

Es wird etwas Fingerfood für die Verpflegung sorgen. Um ca. 21:30 - max 22:00 Uhr sollen alle einen rechtzeitigen Heimweg antreten können. Zahlung: Fr. 40.--, vor Ort in Bar.

Diese Abende sollen fortgesetzt werden, so dass es möglich ist, mehrfach teilzunehmen oder sich später anzuschliessen. Die Zusammensetzung ist durch die Reservationseingänge bestimmt und die Gruppe wird jeweils neu als ad-hoc-Gruppe verstanden. Ich freue mich, wenn wir den ersten Abend starten.

Mit besten Grüssen
Jona Jakob

Kontakt über:
- j.jakob@consensus-coaching.ch
- Tel. +49 6182 640 92 78

22.08.2010

Vom mich verlassen ... auf später, auf später!

Mir hat jemand  zwei CD's mit Vorträgen geschenkt. Der erste Vortrag ist von einem Prof. Hunter Beaumont - der Vortrag lautet: "Was die Seele wahrnehmen kann.". Beaumont wird durch eine Sprecherin angekündigt. Applaus.

Man hört ein Holzbein rutschen. Beaumont macht einen kleinen Soundcheck und dann hört man ihn ausatmen. Stille. Dann sagt er: "Als nächstes muss ich diesen Wechsel von dem Stuhl bis hierher dann überwinden oder .. wirklen lassen (10 Sekunden Stille) .. für das was ich ...etc.etc. " - Beaumont erläutert danach, dass die seelische Verbindung wichtig ist, um den Vortrag zu halten, und manchmal ginge die Seele in einen Schock, wenn sie so plötzlich die Lage verändern muss (vom Stuhl rüber zum Rednerpult).

Beaumont wartet!

Er verlässt sich (sein und fremdes Bedürfen nach 'sofort') und vertraut auf 'später' .... (sich ein paar Sekunden Zeit lassend, bis seine physische Veränderung, bis sein Dasein vom Sitz-Zustand beim neuen Sein im Redezustand DA ist, als zöge es mit etwas Verzögerung nach. Diese 'Nachziehen/Nachrücken/Nachkommen' möchte ich hier besprechen.

Ich verlasse mich immer mehr auf dieses 'Noch-Kommende' - ich nehme nur noch höchst selten die sofortige Antwort von jemandem wahr. Je schneller mir jemand antwortet oder eine PN zurücksendet, je unmittelbarer auf eine SMS eine Gegen-SMS folgt oder in einem Gespräch eine Antwort, desto weniger nehme ich diese Zeichen als gegeben oder als das Mass, an dem ich mich nun orientieren könnte oder sollte.

In umgekehrter Weise beobachte ich bei mir, dass ich auf viele Sachen, Xing-Postings, Xing-PNs, eMails, Anrufe, Briefe, etc. nicht mehr sofort antworte...

- ich lasse es ...
- ich belasse es ...
- ich verlasse es ...
- ich verlasse mich ...
- und komme von fern darauf zurück
- später
- nach einem halben Tag oder einer Nacht, nach Schlaf und Abstand
- ich vertraue dem, dem andern, dem Absender
- und ich vertraue mir, dem Empfänger
- und ich vertraue der Entwicklung im Anliegen, dem Werden, dem Wachsen, dem Erscheinen

... als zöge es meist erst nach, wie ein geöffneter Wein erst später voll schmeckt.

Und gerade, weil ich mich verlasse - im doppelten Wortsinn lesend - in dem ich sozusagen 'weiche', fass ich nicht gleich auf das Erhaltene und drücke ihm bereits meine Fingerabdrücke auf ... sondern ich weiche, damit es, ohne von mir berührt zu sein, ganz und gar eigen Ankommen kann.

Später - mañana.

Dieses Später weite ich unterdessen in vielen Prozessen und Dialogen auf grössere Zeiträume aus. Wir sprechen miteinander, wir prozessieren, wir sind in einem Coaching, der/die Coachee ist in ihrem Prozess, dem Weg zu einem erstrebten Ziel, hin zu einer Klärung, Orientierung, Krisenbewältigung, dem Überschreiten des Rubicon, ... die Kontaktpartner sind beim Ankommen, Einrichten, Wegfinden, Starten....

... und weit davon abgelöst, warte ich manchmal Wochen oder Monate auf eine Art "Später" - welches dann oft eintrifft, als Gefühl, als seelische Erfüllung, als Ganzwerden und Stillefinden. Und nicht selten, dass ich zuvor die ganze Art von Wehen und Geburt innerlich mitgemacht habe, ermüdet und erschöpft vom Abwarten, bis es dann aufgerückt ist, angekommen, nachgekommen - ...

... bis es DA ist.
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Vielleicht geht es mit dem Bild, wo man wo neu einzieht ... und irgendwann, Stunden, Tage, Wochen später kommt so ein Moment, wo man ablässt, weil man endlich da ist, in seiner neuen Wohnung, an seiner neuen Stelle, in seiner neuen Stadt, in seinem neuen Leben.

Und ich verstehe es mehr und mehr als meine höchste coachende Kompetenz, dieses mich verlassen aus mir heraus so weit und so zweifelsfrei und ausdauernd anbieten zu können, wartend, bis die Seele, deine, meine, die Seele der Sache selber nachkommen konnte und nun da sein mag.

Vorher, vorher scheint es mir nicht wirklich zu stimmen.

So gesehen, freue ich mich, wenn wer dem Wahrnehmen folgt. Vielleicht heute schon. Wie schön, wenn auch erst in 8 Monaten.

Herzlich, Jona Jakob

05.08.2010

Kleines Erleben der Tage

Ich hörte einer heftig an mich heranredenden Person zu. Dabei bemerkte ich, dass jedes Mal, wenn sie kognitiv sprach, also Phrasen, Schlagwörter, Pauschales ... dann verstand ich sie nicht, es war mir beim besten Willen nicht möglich, ihrer Botschaft zu folgen. Erst wenn ihr Eigenes einsetzte, ihre Gedanken und Gefühle und Wahrnehmungen, erst dann war es mir möglich, den Faden wieder aufzunehmen.

Jona Jakob, Fundus vom Frühjahr 2007

03.08.2010

... eine strategische Option darstellt.

PH: Fördert Ihr Stil Missverständnisse?

PS: Nein, das kann man nicht sagen. Es gibt keine Missverständnisse auf dem Gebiet, nur Fehlinterpretationen. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied, weil die Fehlinterpretation eine strategische Option darstellt. Manche Leser entscheiden sich dafür, einen bestimmten Text auf eine bestimmte Missverständlichkeit hin zu stilisieren. Das ist ein willentlicher Akt, kein Unvermögen. Andere Leser kämen gar nie auf den Gedanken, das zu tun. All dies ist Teil der Psychodynamiken, die um die Träger von (Prominenz)funktionen ausbrechen. -

PH: PSYCHOLOGIE HEUTE
PS: Peter Sloterdijk

Jona Jakob

Deon, Pflicht, Deontologie

Deon.

Die normative Ethik ist Ethik im landläufigen Sinne: Sie zielt ab auf die Entwicklung, Entfaltung und Begründung allgemein verbindlicher Aussagen in Gestalt von Prinzipien, Gesetzen, Regeln und Normen. Gesinnungs- und Verantwortungsethik fallen beide in diese Kategorie.

Innerhalb der normativen Ethik findet sich die Unterscheidung zwischen formaler Ethik, die nach dem Nachweis von Prinzipien sucht, aufgrund derer eine Handlung bewertet werden kann, und materialer Werteethik, die sich an bestimmten Wertinhalten orientiert.

Eine weitere Abgrenzung innerhalb der normativen Ethik ist die zwischen utilitaristischer Ethik, bei der vor allem individuelle wie soziale pragmatische Gründe als Legitimation moralischen Handelns ins Feld geführt werden, und deontologischer Ethik (griechisch deón: Pflicht), der allein Pragmatismus als Rechtfertigung nicht genügt und die auf die Pflicht zum guten und gerechten Handeln setzt, auch wenn dies zum Nachteil des Handelnden sein sollte.

Quelle: Lexikon

Jona Jakob

Haben oder Sein

Da gibt es kein 'Oder'. Haben ist eine Form des Seins. Für jene, die erst sind, wenn sie etwas haben. Es ist nun die Mehrzahl. Sie behauptet nun erdrückend, man sei nichts, wenn man nichts habe. Und da auch all die Habe so massig viel wurde, erzwang dies Gesetze zum Erhalt der Habe und der Regelung der Habenden. So viele Gesetze, dass selbst jene, die versuchen zu sein ohne zu haben, sich durch diese Haben-Gesetze in ihrem Sein einschränken müssen. Es ist also so weit gekommen, das die niederere Form des Seins, nämlich das Haben, dem näheren Sein von Sein, dem ohne Haben, seine Freiheit nimmt.

Jona Jakob, 2006

Arbeite mit dem Herzen

Eine Reflexion:

Die Kunst, trotzdem 'wer' oder 'was' zu sein, obwohl man stirbt. Die Suche nach Wahrheit und die Erkenntnis ist erstrebenswert. Als Wert bleibt sie aber nur, wenn sie danach nicht für einen Zweck 'benutzt' wird.

Du sollst also alles lernen und viel wissen und immerdar weiter suchen. Hast du es, dann lass es los, bring es nicht wirklich in einen Zusammenhang, nutze es nicht für diesen oder jenen Zweck. Lass es in Dir schwimmen und dann gib es einzig mit, wenn du es in deinen Gefühlen geben kannst. Besser auch fragend als behauptend.

Zu einem Zweck, also z.B. um bei jemandem zu Wirken, redlich, korrekt, anständig und rücksichtsvoll, benutze deine Gefühle der Empathie, der Liebe, der Zuwendung, des Da-Seins.

Die Qualität dieser Gefühle der Empathie und des Da-Seins werden in ihrer Resonanz durch die Erkenntnis und das Wissen, das in dir zweckfrei schwimmt, immer tiefer und tiefer und daher glaubwürdiger in seiner Stärkung. Damit kannst du dann 'da sein' - mit dir und deinem ganzen gefüllten Becken.

Arbeite mit dem Herz und der Seele, nicht allein mit dem Verstand.

Jona Jakob

Erwarten

Das 'Erwarten' wird heute nicht mehr 'er-wartet' sondern viel mehr 'er-heischt'. Der eigentliche Sinn im 'Er-Warten' ist der Moderne abhanden gekommen, indem sublimiert wird, dass ein Teil des Glücks darin bestehe, das (Er-)Warten durch irgend welche Tricks, Mittel oder Massnahmen abkürzen zu können. Das Erwarten hat bzw. behält seinen Sinn aber einzig darin, wenn gewartet wird. Mit jedem Wirken, das Erwarten abzukürzen, warten wir eben ganz und gar nicht mehr ab. Es ist vielmehr so, dass wir in der Tendenz den Lauf der Dinge dann, z.B. in seiner zeitlichen Entwicklung, erzwingen. Wenn wir uns dann fragen, warum dem Erreichten etwas fehlt, das glücklich machen würde, wäre es dann möglich, dass es eben in diesem 'Erzwingen' liegt?

Herzlich fragt
Jona Jakob

02.08.2010

Eigenfarben

Aus einer Antwort:

Wenn ich schreibe "mir Entsprechendes", meine ich nicht Handkes Sprache, sondern die Entsprechungen in jeder seiner Zeilen aus "Über die Dörfer" - ich habe also keine Neigung, Handke neu zu schreiben, sondern so zu leben .. genau so zu leben ... mehr und mehr....ich lese diesen Mehrzeiler einzig zur Kontrolle dessen, was ich täglich tue.

Das ist nur möglich per Loslassen und wenn es dir gelingt, wichtige Worte gänzlich anders zu verstehen und zu fühlen, sie in vielen Fällen paradoxerweise paradox zu leben - bzw. so, wie sie ehemals zu verstehen waren und nicht, wie sie heute querbeet gegenteilig interpretiert, geschrieben und erfasst werden.

- Leichtigkeit ist die Kunst aus der Schwere
- Liebe ist die Kunst aus der Härte
- Freude ist die Kunst aus der Qual
- Schönheit ist die Kunst aus der Zertrümmerung
- Zartheit ist die Kunst aus dem Amboss
- Körper ist die Kunst aus dem Kein-Körper
- Gehörtes ist die Kunst aus der Stille
- Gefühltes ist die Kunst aus dem Hören
- Sehen ist die Kunst aus allen fünf Sinnen
- tbc.

Über die Dörfer gehst du erst, wenn du in dir die Uhr wieder erfunden hast, so, wie sie einmal jeh tickte....wie "shine on your crazy diamond"...

Notierte gestern die Frage: Liebst du schon oder bedarfst du noch?

- Antworten ist die Kunst aus dem Fühlen.
- Denken? Denken ist der Schaden aus dem Nichtbelassen.

Jona Jakob

17.07.2010

Wie beleidige ich Hochbegabte?

Du hast wohl zu viele Tassen im Schrank?!...

Jona Jakob

12.07.2010

Das wichtigste Thema bezüglich 'Männer'

> Dieses mein Posting aus der Xing-Gruppe "Männer-Auszeit".

In einem hervorragenden Gespräch mit einer Frau ausgemacht, dass sie sagt: es kann die ganze Zeit liebevoll, lebendig und fröhlich sein, leicht und voller Glück. Das sei überhaupt kein Problem und leicht zu machen.

Ich sage: Das genau ist es, was Männern Bauchweh und Panik verursacht. Fröhlichkeit und Leichtigkeit. Das widerspricht unseren sämtlichen Konditionierungen. Das würde ja unsere Maske des Männlichen fallen lassen und das erträgt kaum einer. Wir sind dazu bestenfalls zu 15% fähig, aber baldeinmal ist genug und wir fangen wieder an, uns ein Mühsal zu schaffen, eine Verbissenheit, Last und unerklärbare Ernsthaftigkeit. Dann beissen wir uns in einer Wade fest und zerren und verzehren uns. Wir werden dann still und tranig und ranzig und sowas von eklig und männlich und dämlich und grässlich. Wir schauen dann ernst und reden kaum und lachen schon gar nicht.

Stelle ich einen fröhlichen Mann ganz alleine unter Männer, wird dieser von den Männern flach gemacht. Es gibt ihn nicht, den fröhlichen Mann, den leichten und fröhlichen. Weder Günther Netzer noch Jogi Löw sind fröhliche Männer, weder Wulff noch Merkel (ach was, das ist kein Mann? - Gerade weil sie so eine trockene Ernsttante ist, kann sie sich halten. Das geht der Queen ausserdem auch so). Wer fröhlich und lustvoll war ist tot oder verschrien.

Also sucht der Mann mE immer noch, sich zum Elend zu machen, um damit sich ein Weib unterzuordnen.

Und was ist ihre Antwort: Du hast recht. Es gibt keine fröhlichen Männer. Noch jede Beziehung, die sie gehabt hätte, endete darin, dass ganz egal, was wirklich gewesen sei, ob echtes Problem oder eben angeredete Problemwelle, der jeweilige Mann ganz bestimmt eines geworden sei: UNERTRÄGLICH.

Und das ist es, was ich für mich selber stehen lassen muss. Ich Arsch wurde bei besten Bedingungen UNERTRÄGLICH, ganz egal, wie ich das ausbrütete.

Und so sage ich es: Es wird in den nächsten 20 Jahren keine wichtigere Entwicklung für Männer geben, als sich endlich von altem Killer-Schrott und Sieges-Tran zu lösen und sich darüber hinaus (plus ultra) zu einer Leichtigkeit und Fröhlichkeit durchringen und uns entwickeln zu können. Erst wenn wie die Angst abgeben können, die Macht nicht mehr zu haben, werden wir darüber lachen und dann wird uns keiner mehr was anhaben können. Zuvor aber, werden wir weiter greinen, leider jemanden "zu Tode" schlagen zu müssen, weil weiss Gott was dabei aus der Hand zu geben wäre, wenn nicht.

Wie jämmerlich, Wie lächerlich. Und wie mit 280 Km/h von den Frauen bereits lässig überholt, wir gucken sprichwörtlich nur noch dumm auf den Hintern.

Männliche Emanzipation besteht aus dem Loslassen des Männlichen, das an sich eine einzige sich selbst fesselnde Schwäche darstellt, blöde konditioniert am Gedanke, ein Mammut erschlagen zu müssen. Jungs, Fleisch gibts bei Aldi, das mit dem Erschlagen ist längst vorbei.

Und liebe deutsche Jungs - ihr steht mit mehrfachen Weltkriegselterngenerationen, die all ihren Law&Order-Kraftmeier-Preussen-Scheiss in eure Erziehungen reinlegten, weil sie anders nicht konnten, am hinteren Ende der Fahnenstange und mitten im Kuhfladen drin. In keinem Land der Erde habe ich solch eine Subordinationskommunikation erlebt, wie in diesem. Sei es so...es gilt da weg zu kommen.

Günther Netzer ist ja schon mal gegangen.

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Der Beitrag ist polemisch und provoziert. Das ist nicht böse oder sonst wie wertend gemeint. Es sollen jedoch beim Lesen Resonanzen aufkommen lassen, ob Freud oder Leid.

Herzlich sucht
Jona Jakob ... (seit 1.5 Jahren und findet langsam Wege :-)

04.07.2010

An die unbekannte Persönlichkeit

Es gibt für mich Personen bzw. Persönlichkeiten, die ich nicht weiter kenne als in der Form, wie sie ihre Aufgabe erfüllen. Sie erbringen meist rund um die Uhr ihren Dienst, schauen, wo geschaut werden muss, sind sich für nichts zu schade und verantworten aber das ganz grosse Drum und Dran. In den zwanzig oder vierzig Jahren dieses So-Seins werden Kinder geboren und bis ins erwachsene Alter begleitet. Es werden Habtümer erspart und verwaltet, es werden Krankheiten und Ableben durchgestanden. Ab und zu gibt es ein neues Auto oder 10 Tage stille Ferien. Aber sonst? Sonst ist alles, was sich mir zeigt, diese Person, die arbeitet, arbeitet, arbeitet.

Dazu kommt, dass mir solche Personen dadurch auffallen, dass sie bei allem noch äusserst zuvorkommend sind, höftlich, aufmerksam, korrekt und geziemt. Es gibt höchstens mal ein augenzwinkerndes Schimpfen, doch meist folgen Guten Morgen oder Gute Nacht Grüsse, sie vergessen keine Geburts- und Feiertage. Auch halten sie Traditionen aufrecht und folgen gesellschaftlichen Ort- und Vereinspflichten. Dazwischen führen sie ihre Mitarbeiter, begleiten deren private Sozaildramen, planen Anlässe und Besprechungen und fahren durch die Geografie, als gäbe es keine Kilometer.

Es gibt für mich Personen bzw. Persönlichkeiten, die ich nicht weiter kenne als in der Form, wie sie ihre Aufgabe erfüllen. Welche Träume diese Personen persönlich erfüllen ... das erschliesst sich mir nicht. Was immer eine solche Persönlichkeit dahin führte und worin immer diese Haltung ihre Gründe bezieht, ...

... ist es mir eine fast ausschliessliche Möglichkeit, mein Anliegen sozusagen, solche Menschen zu sehen, zu erkennen, anzuerkennen und ihnen respektvoll und mit allem was ich liebend haben kann, "Danke" zu sagen.
-
Für Dich bitte mal 'was Deines, liebe/r ....

(Text von Jona Jakob)

02.07.2010

Vom Verständnis haben und vom Verstehen.

Mich hat in diesen Wochen diverse Kommunikation auf eine Gedankenwolke geschoben.  Meine These:

Für mich ist es nicht dasselbe, ob jemand Verständnis hat oder ob jemand antwortet: "Ich verstehe (dich)."

Das Zweite mag ich oft nicht wirklich. Je nach Kommunikation empfinde ich es als nicht sinnvoll, als vorgreifend, platzbesetzend, nichtzuhörend, wenn jemand überschnell mit "ich verstehe" antwortet. Dann höre ich auf, mich mitzuteilen, dann breche ich teilweise ab. Dann denk ich: "Ok, dann mach mal - aber mit mir hat das nix mehr zu tun. Deine Worte jetzt. Nicht mehr meins."

Sehr oft erlebe ich es, wenn auf eine nuancierte PN innert Sekunden eine Antwort folgt, wo ich selber meine, das könnte auch mit einem 'Setzenlassen' (von gerne 3 Tagen) beantwortet werden - es wäre vermutlich lesenswerter, verbindender, im-Kontakt-stehender. Meine Projektion - ich weiss.

Das erlebe ich für mich - subjektiv empfunden - sehr komisch und ich meine, es hätte in den letzten 20 Jahren zugenommen:  Ich sage, es wird mehr denkend gedacht und der Mut fürs fühlende Denken geht nach einer Microsekunden des "Versuchens" am membranen Selbstsicherheit/Vertrauen/Mut verloren. So zieht sich das fühlende Denken zugunsten einer 'denkend erdachten Antwort' aus Fakten/Sachen/Internetwissen/Fachbüchern/Seminaren/Vernunft/Ratio/Sachbezogenheit/Sofortantwort/tbc zurück.

Was mir als Antwort entgegen schlägt entspricht etwa dem Vermögen eines Konsumentenschützerforums.

Aber 'Verständnis' ist da mE keines dabei.

Ich stelle also zur Diskussion, dass mE 'Verständnis haben' kaum etwas damit zu tun hat, was Antwortende damit meinen, "sie verstünden".

Wie geht es euch damit? Herzlich fragt

Jona Jakob

05.06.2010

Vom Glück, sich auseinandersetzen zu 'müssen/sollen/wollen'

Im Zusammenhang mit einem Internet-Thread, wo jemand die Einzigartigkeit der Kommunikation mit einem authistischen Kind ansprach, entsprangen meinen Fingern folgende Zeilen und während dem Schreiben meinem Herz folgendes Gefühl:

Ich mache die Beobachtung, dass wann immer es zu versuchen gilt, mit jemand Speziellem in den Kontakt zu kommen, weil eine spezielle Sache da ist (Autismus, hohes Alter, Kindheit, Fremdsein oder Fremdsprache, HB/HS, Hörbeeinträchtigung, whatever) es letztendlich fast selbstverständlicher ist, sich um das In-Kontakt-sein zu bemühen UND es auch zu erreichen, als mit sehr vielen andern Menschen, welche im Lärm und Rausch von Konsum und Alltag ein vermeintlich 'normales' Dasein fristen - die sind manchmal fast nicht erreichbar.

Meine Reflexion:
Vielleicht führe ich aus dem Grund ein solch ausser'ordentliches Leben - um eben in Kontakt kommen und bleiben zu können. Denn dieser Gedanke könnte einer sein, der es ausmacht, dass 'wir' uns verstehen: Der Wunsch, an der normativen Be'Lämmer'ung vorbei wach und erreichbar bleiben zu können.

Ebenso erkenne ich darin, warum mir meine berufliche Aufgabe so durchdringend gut gefällt - es ist eine Arbeit, bei der das Miteinander durch und durch gesucht und versucht und meist über Stunden erfolgreich gefunden wird. Nach einem Tag darf ich oft sagen, ich bin 4-6 Stunden mit Menschen im Kontakt gestanden, eine Form empathischer Verbundenheit, die mir höchst nahe an das kommt, was ich 'Leben' nennen würde.

Jetzt liebe ich gerade, was wir er'reichen.
Jona Jakob

Auguren

In den Internetmedien standen unterschiedliche Paarungen zur Abstimmung fürs Amt der Bundespräsidentin bzw. des Bundespräsidenten bereit. Man konnte also zB bei der ARD oder bei BILD seine Stimme abgeben und sich zwischen Wulff oder Gauck entscheiden und sich das Resultat gleich anschauen.

Die Wahl wird ihren Lauf nehmen, weil Konventionen, Anciennitäten und ein Form von Teflonbeschichtung die zu wählende Person wählbar macht. Es bleibt vermutlich ein ehrrühriger Rest von gemeinsamem Nenner.

Hierzu Gedanken, was hochbegabte Intellektuelle dabei für eine Rolle spielen kann und mE sollte:

Der intellektuelle Hochbegabte ist geradezu prädestiniert, in Organisationen Aufgaben zu übernehmen, welche ich als 'Trabanten-Funktion' bezeichne. Gerade weil er ¨zu einem grösseren Mass Erfassungskompetenzen besitzt, sollt er sich in Matrix-Funktionen oder sogar als Satellit für eine Organisation bzw. ein Unternehmen und warum nicht für einen Staat anbieten:

- unabhängig
- aussenstehend
- umfassend und damit umkreisend
- Meta-orientiert

Seine Aufgaben sind
- die Prüfung der Prämissen-Frage: Tun wir die richigen Dinge?
- Audit-Funktionen
- Governance-Funktionen
- Citizenship-Funktionen

Hochbegabte sollten Funktionen einnehmen, welche den Spiegel zeigen und welche über eine Art der reflektiven Kontrolle ein Vertrauen wachsen lassen, welches ein vertretbares Gewissen fühlbar werden lässt.

Daher - bevor ich mich jetzt konkret auf Namen und Personen werfe - möchte ich an der Aufgabe, der Verantwortung und der Kompetenz einer Bundespräsidentin oder eines Bundespräsidenten sichtbar machen, dass es für die Gesellschaft, welche in diese Position einen Menschen wählt, ein Gütesignal ersten Ranges wäre, wenn sie sich einen solch unabhängigen Freigeist leistet ... oder eben, es nur auf Angst und Schutz und Einmauerung hinweist, wenn wer gewählt wird, der aalglatt gefällt, weil er gefällig ist.

Die Frage "Wen können wir uns leisten?" bezieht sich also nicht auf das Wort 'Wen' sondern auf das Vermögen von 'wir uns'.  In ein solches Amt gehört das ganze BUNTE eines Hochbegabten.

Hochachtungsvoll
Jona Jakob

21.05.2010

Interview mit Jona Jakob

Frau Lilli Cremer-Altgeld führt im Mai 2010 ein Interview mit Jona Jakob.
Herzlichen Dank für diese wunderbare Chance.

http://hochbegabungswelt.blogspot.com/2010/05/vom-marketing-chef-zum-coach.html

Ihnen viel Lesevergnügen.
Mit besten Grüssen
Jona Jakob

14.05.2010

Abgeholt werden ...

Der folgende Text ist mit Erlaubnis des Autors veröffentlicht und widerspiegelt eine typische Empfindung - der Text ist von VS:

Hallo allerseits.

Ich schreib hier meinen "Bewerbungstext" rein:
Vor einiger Zeit war ich bei einem Profiler. Der meinte: Also ihr Ergebnis sieht eigentlich total manipuliert und ungewöhnlich aus. Aber jetzt, wo ich Sie kennenlerne weiß ich, dass sie so sind. Das war doch ein schöner Einstieg, von der netten Dame, und dann kam eine andere Aussage: Sind Sie sich eigentlich bewußt, dass Sie die meisten Menschen irgendwo abholen müssen, damit diese sie verstehen ?

Ich dachte: Ja, natülich, muß ich mich auf andere einstellen. Und dann traf mich die volle Bedeutung des Satzes mit dem berühmten Hammer: Ja, ich muß immer alle abholen. Mich bremsen, Höre viele Worte & Sätze deren Sinn ich schon beim 1. Wort verstehe. Du brauchst nicht soviele Worte...
Ist es nicht so, dass du auch mal ausgestiegen bist, um zu schauen, ob dich jemand abholt ? Ja immer wieder, nur es kam niemand. Es gab ein paar mit mir gemeinsam Wartende, aber niemanden der uns abholte, da wo wir standen.

Also stieg ich wieder in mein Fahrzeug ein, aber schaue immer wieder raus, ob nicht doch auch mal jemand mich abholt. Und ja ich nehme gerne andere mit und hole auch andere ab. Hoffe hier mehr Wartende zu treffen, vieleicht ist ja auch der ein oder andere Abholer dabei:-)

Das Leben ist schön. Ich möchte wachsen. Immer weiter & weiter und weiter....
- - -
Danke VS für die Erlaubnis, dieses Bild zeigen zu dürfen.
Jona Jakob

10.05.2010

Meine Vision

Meine Vision ist es, eine Haltung zu erlangen, mit welcher Menschen ihren Weg finden, 'Sich' zu werden und nicht 'Jemand'.

Jona Jakob, Mai 2010

31.03.2010

Einfach schön finden?

Wenn ich etwas schön finde, dann ist es für mich alles, aber eines ist es für mich in den allermeisten Fällen nicht: "einfach". Ich bin ein Narr darin. Taumelnd und fasziniert lasse ich mich in meine Wahrnehmung fallen, die dann alles ist, von Leben bis Untergang, von Zeugung bis Verdamnis, Wut, Ekel, Hochlebung, Wahn und Unerreichbarkeit. Schön ist für mich, was sich dem Normativen zu entziehen versteht. Darin bin ich irgendwie Fatalist ... "Schönheit ... komm sei so gut, ich bitte dich, mach meine heile Welt kaputt".

Und für mich gaaaaanz wichtig: Gleich den Wagen stoppen, aussteigen, direkt in den Moment hineinprusten und sagen, wie wunderschön, wie einzigartig, wie unerreichbar und einmalig. Es sagen, schreiben, zeigen, hinschreiben, ausschreiben, mitteilen, vermitteln, zukommenlassen, dem oder das, was schön ist an Moment, Mixtur, Aktion und Statik - dem Allem im Sein seines Ganzen.

Sich hinwerfen. Sich wagen. Sich rücklings ins Glück fallen lassen und zu vertrauen, dass man nicht aufschlagen kann. Die volle Wucht. Die ganze Sauce. Und glücklich zu sein, dass das mir Erscheinende mich ganz werden lässt in allem, was ich vermag. Hammer. Atemlos, so atemlos...

Jona Jakob - aus einem Thread zur Schönheit (No-Concept)

05.03.2010

1. HB-HSP-Gesprächsabend in Zürich

..
Einladung zum 1. HB-HSP-Gesprächsabend im April 2010 in Zürich.
Infos unter http://www.hochbegabten-coaching.ch/; - Rubrik "High Fives"
oder in der Xing-Gruppe "High Fives" https://www.xing.com/net/priabf575x/highfives/

Ich freue mich über Ihr Interesse.
Herzlich grüsst Jona Jakob

19.02.2010

Führungskraft - Das sind alle!

Führungskraft, das ist jeder Mensch. Zumindest wer sein Leben selber führen kann, hat damit Aufgaben zu meistern. Wer einen Haushalt führt und seine Administration macht, wer in einer Ausbildung steckt oder Kinder erzieht, hat Führungsaufgaben zu bewältigen. Selbst wer eine Hund oder Pferde führt, einen Wagen lenkt, eine Steuerung bedient, ist eine Führungskraft.
Weiter führt, wer eine Gruppe leitet, wer seinen Arbeitsbereich und seine Projekte managed, wer als Stellvertreterin oder Stellvertreter eingesetzt wird und wer eine leitende Funktion einnimmt.
Leadership, das bin erst einmal ich selber. Leadership bedeutet erst in einer zweiten Stufe das Führen anderer Menschen.
Leadership - Warum Führung wirkt und jemand seine Ziele erreicht.

Herzlich willkommen
Jona Jakob

Leadership und Management

Dieser Blog will sich mit unterschiedlichen Aspekten von Leadership & Management bezüglich Prägungen von Hochbegabung und Hochsensibilität befassen:

Leadership
Hier übernimmt die Führungskraft eine Gestaltungs- und Entwicklungsaufgabe für die zwischenmenschlichen Beziehungen und für die Teamkultur in ihrem Wirkungskreis aufgrund einer bewussten Wahrnehmung der eigenen Person, des Gegenübers und der sachlichen Gegebenheiten.
- Selbstkenntnis als Führungsperson
- Selbstmanagement
- Kommunikation und Information
- Teamführung
- Konfliktbewältigung

Management
Hier übernimmt die Führungskraft eine Lenkungs- und Steuerungsaufgabe im Rahmen des Führungsprozesses des Unternehmens oder der Organisation, wofür sie nützliche Führungsinstrumente und -methoden professionell einsetzt:
- Marketing
- Finanzen
- Personal
- Oganisation

18.02.2010

Verbundenheit

In einem Xing-Thread beschrieb jemand, aus Vernunftsgründen per sofort verlassen worden zu sein ("Es sollen andere nicht verletzt werden", daher die Unmittelbarkeit) . Hierzu mein Beitrag, den ich zeigen möchte:


Ich kann dir tiefstens folgen.

Damals entschieden wir uns beide für die Vernunft, um andere nicht zu verletzen. Heute stimmt es für uns beide so - die Verbundenheit ist geblieben, aber sie braucht keine Beziehung. Es wurde möglich, eine neue Frau zu lieben, nicht weniger oder irgendwie, sondern voll und ganz ... und das hielt dann sonst nicht ...

Doch wenn ich zurückschaue, liebte ich immer ... für mich sind Lieben wie unterschiedliche Kaleidoskopbilder und das eine ist mit dem andern in keiner Weise zu vergleichfühlen.

Die Verbundenheit ... sie ist mir enorm wichtig. Nicht abzulassen, egal wie schwer der Moment, weil ich in mir jemanden nicht verlügen kann. Egal was war, ich ass, trank, sprach, schlief, reiste, arbeitete, haushaltete mit dem Menschen und erlebte Momente und das vertraute Beisammensein. Kein Fehler, kein Nicht-Gehen, keine Enttäuschung (verursachend/erfahrend) soll mich davon abbringen, diesen Menschen geehrt in mir zu tragen, bis ich umfalle. Verbundenheit im Wissen um den andern.

Wenn das bleibt, wie eine Haltung und Wahrnehmung, dann ist niemand tot, selbst wenn er/sie gestorben wäre.

Jona - verbunden, sehr sogar...

03.02.2010

Meine Hochsensibilität

Dies ist mein Beitrag aus einem Xing-Thread in der Gruppe 'Sensibilität als Kompetenz'. Der Thread trägt den Titel : Sensibilität - kann doch auch positiv sein! Wie nutzt Ihr das?

Hallo zusammen

Ohne meine HS wäre ich - ich weiss es nicht. Bestimmt ist es mein grösstes Glück, meine HS und HB entdeckt zu haben. Dafür schüttelt es weiter mein Innerstes, dass ich es finden und erkennen durfte.

Meine HS belastet mich erst, nachdem sie einen wunderbaren Nutzen und Zweck erfüllt hat. Dann kann es für sie zu viel werden und sie läuft mir sozusagen aus, ich bin dann empathisch leer und kriege eine dünne, hungernde Haut. Doch grundsätzlich, ausgeschlafen, nach Erholung im Alleinsein, da wirkt meine HS wie ein Radar, eine Gesamtschau, ein Sender-Empfänger-Kanal und macht die schier unmöglichsten Dinge möglich.

Meine HS ist meine ganze Zartheit, Stille und mein Dasein für andere. Meine HS ist Kreateur von Klängen, Bezügen, Vernetzungen, Assoziationen, Wortgewalten und diversen Feinschmeckereien.

Meine HS ist mein Vermögen, jemanden so lange bei sich sein zu lassen, bis 'sie' zu mir kommen möchte.

Meine HS haucht Bilder, flüstert Bewegungen, schnuppert den Strom der Tiden.

Meine HS ist manchmal wie ein satter Strom, in dem es andern möglich wird, sich einsinken zu lassen.

Meine HS ist Matte und Watte meiner Eloquenz, sie führt meine Hand zum Strich, lässt mein Sehen ins Ganze geraten und Zutritt finden, wo ich dem andern dann sich selber zeigen kann.

Und ob ich damit lebe oder liebe oder arbeite, sie ist mir meine Kunst und meine Waffe, mein Schutz und meine Zerbrechlichkeit.

Ob ich Schwächen kenne? Ja, fürchterliche. Meine HS hat in mir einen alten Widersacher und alten Streiter, nämlich meine existenzialistische Erziehung, blank und nackt, dem Tode hingerichtet, zynisch, sarkastisch, auslachend und vernichtend. Diese graue Kraft lässt mich immer noch schalkend der Sinnlosigkeit frönen.

Ja, die Fratze kommt immer wieder mal noch ans Licht - keine guten Tage. Das ist dann wie ein unreifer Kampf. Und wann kommt dieser üble Geselle hervor, dieser Kellergeist? Wenn meine HS von viel Empathie erschöpft ist und dünne und mager wird. Dann traut sich dieser Halunk, dieser Punk meiner Seele hervor und ich muss schauen, dass die Kollateralschäden vertretbar bleiben.

Ich schrieb, dass dieser Geist noch eine Kraft sei - ja, aber er ist keine Macht mehr. Meine Macht ist mein Wesen, zu dem ich seit ein paar Jahren werde und mich verdichte, erstarkend, moderierend, die Balance haltend und die Geister bezwingend - diese Omega-Anteile meiner Person, welche doch dazu dienen, die Gruppe in mir zusammenzuhalten und wach zu bleiben über mir selbst, wach, so wach. Möge nun kommen, wer will.

Und ja, ich arbeite damit und lebe davon.

Herzlich
Jona Jakob

Nachwort: Meine HS ist wie ein feinstes Spinnwebengeflecht über sehr weite Teile Europas gestreckt, reisend, besuchend, zuhörend, lesend, sehend, hingehend und wenn zuhause, dann feinstofflich fühlend über tausende von Kilometern und hunderte von Fürstentümern.

28.01.2010

Wie weiss ich, dass ich 'gut' bin?

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Um je selber erfahren zu können, ob ich gut bin, braucht es folgenden Ablauf:

a) Ich tue was, was ich gut finde und wo mir jemand gesagt hat, dass es mein Tun gut fand und brauchen kann.

b) Dann muss mich eine Instanz (Vorbild/Trainer/Mentor/Coach)fragen, wie ich mich fand. Ich sage dann: "Ich glaube, ich war gut."

c) Dann muss die Instanz ohne jedes Erkennenlassen, ob damit einverstanden oder nicht, von mir weggehen.

Damit bleibe ich mit meinem: "Ich glaube ich war gut" alleine zurück, ohne zu wissen, was die Instanz davon hält. Das hat ein Trainer mit mir gemacht.

Ich brach danach schier zusammen, war dem Weinen nahe und konnte den Nachmittag kaum noch wo mitmachen. Ich war so baff dass er mit einem No-Face-Face wegging und mich alleine liess. Ich weinte auf dem Heimweg und fühlte mich verlassen und aberkannt.

Bis sich mir dämmerte, dass dies das ERSTE und EINZIGSTE Angebot eines Menschen war, der mir mein Gefühl für mein Gut-Sein ganz allein beliess, so dass es werden konnte.

Ich war gut.

Und der Trainer, danke lieber Hansruedi, der Vertraute mir, dass ich das entdecken würde.

Und so war er in seinem Weggehen und Mich-lassen, wie ich bin und sein kann, nämlich auch gut, so war er mehr bei oder für mich, als ich in meinem Alleinsein zu erkennen vermochte.

Das war meine zweitwichtigste Lektion.

Jona Jakob

05.01.2010

Cranio Sacral

Ich wusste nicht, worauf ich mich einlassen wollte. Ich war einfach nur noch hungrig danach, dass etwas geschehen würde. Ich beschrieb mich als vergiftet, toxisch, kontaminiert, zellspeichermässig vernarbt, so dass ich seit langer Zeit einer Beschreibung nachhing, die mich ernsthaft krank fühlen liess.

Ich hatte und ich habe nichts. Jedenfalls nicht physisch. Kein Kopfweh, keine Migräne, keine Gelenkschmerzen, nie Rückenschmerzen, kaum Bluthochdruck, ich bin bestenfalls selten Mal verspannt und das meist von den langen Autofahrten. Ich habe nichts.

... so dass ich seit langer Zeit einer Beschreibung nachhing, die mich ernsthaft krank fühlen liess. Ich suchte. Ich suchte bereits in der Ehe nach einer Möglichkeit, mich hingeben zu können. Ich suchte jemanden, der mich liest. Dazu musste ich jemanden finden, der vermochte, mich lesen zu können. Ich fand niemanden. Kein Angebot, keine Form, keinen Ort, keine entsprechende Person. Ich will hier niemandem unrecht tun - das alles habe ich subjektiv für mich so wahrgenommen - aber eben, ob mich jemand lesen kann, das fühle ich und ich fühlte bei all den Angeboten nichts. Es müssen vier Jahre und vier Beziehungen vergangen sein, zwei davon mit mir eigenen Limiten an Schmerz und Trauer, bis ich irgendwann auf eine Spur geriet.

Mich selbst einschätzend, beschrieb ich mich, wie oben geschrieben, als vollkommen vergiftet. Vergiftet und verkrampft vom Schmerz und den Zurückzuckungen aus Verletzungen, Unverstandenheit, Unbeachtetheit und sagenhaften, jahrelangen Zeitstrecken, in denen es niemandem, ich muss leider notieren, niemandem gelang, mich mit genügend Empathie entgegen zu nehmen, bis ich für mich einen Moment lang mit mir bei jemandem sein konnte, der mich einfach so annahm. Die einzigste, wunderbare Frau, die das doch einmal vermochte, ist verheiratet und sollte bei ihrer wunderbaren Familie bleiben. Sie ist in der Lage ... aber was nicht geht, geht nicht. Ansonsten muss ich es so ausdrücken, dass es nicht entstand, was ich ich bitter nötig hatte, auch dann nicht, wenn ich darum bat oder sogar bettelte.

Who cares? Bleib bei dir, schau es dir an, was hat es mir dir selber zu tun? ... so die lakonischen Fluchten als Antwort all jener, die mich in meiner Schwäche erkannten. In die Selbstverantwortung stellen - ok - das macht ein Hausarzt auch, wenn etwas Grippe die Tage belegt: Gehen Sie nach Hause, ruhene Sie sich aus, reiben Sie sich ein, warten Sie eine Woche, wird schon! - basta. Aber wenn die Krankheit des Patienten massiger wird, dann wird kein Hausarzt die Selbstverantwortung bei Rate ziehen. So ein Quatsch. Dann wird jemand von ihm selbst oder wenn noch heftiger, von einem Spezialisten 'be-hand-elt'.

Ich bin der tiefen Überzeugung, dass der Glaubenssatz von der Selbstverantwortung nicht wörtlich meint, man müsse alles und jedes selische und psychische mit sich selber aus-arbeiten, man müsse nur genug auf sich selber schauen. Allein das dritte Maslowsche Bedürfnis der sozialen Annahme spricht dagegen. Annahme. Auch und gerade dann, wenn jemand nicht mehr kann. Und wenn ich auf mich selber schaue, dann kann man mir sehr viel vorwerfen, aber nicht, dass ich a) nicht auf mich schaue und b) nicht auch auf viele andere schaue - mir also die Annahme nicht zu geben .... das sagt mehr über Peter aus, als über Paul. Aber man kann der Annahme auch nicht fähig sein - schlicht nicht fähig ... und das ist erneut nicht zu werten. Geht dann einfach nicht. Ist ok. Ist kein Vorwurf.

Für meine wohl 15 Jahre ohne grosse Empathie war das zuletzt, als es mehrfach hoch verletzlich war und kaum noch erträglich, gefährlich. Lebens-gefährlich. Ich hätte mich an gewissen Tagen nicht verwundert, wenn mein gesunder Körper vor Schmerz und Trauer und Verlusttrauer einfach aufgehört hätte zu funktionieren. Ich fürchtete an Tagen den Tod. Ich wünschte ihn mir an andern Tagen schon schier herbei. Schmerz. Ein unsägliches Gift in meinen Zellen. Eine Verkrampfung meines Seins, welche sich in meinem Atem, in meiner Brust, in meinem Rücken und in meiner Haut niederschlug. Gift. Toxin. Lähmung.

Mich erreichten aus purem Zufall Zeilen einer mir unbekannten Frau. Sie war von meiner unten stehenden Reflexion zu den Distanzen berührt. Ich antwortete. Es folgten von ihr zwei Antworten. Zwei Antworten. Beide je ca. ein Seite A4 lang.

Was ich las, an Sprache, Stil und Inhalt, war feinstes Öl für meine Fasern. Ich kann es nicht beschreiben, aber es erreichte mich ganz. Ganz - so wie es das Wort zu umschreiben versucht: GANZ! Ich suchte bei der jungen Frau rum und fand ihr Angebot neben anderem: Cranio Sacral Therapie, Frankfurt. Erneut eine Website, welche mich berühren konnte. Klarheit, Sache aber dennoch, mich erreichten Schlüsselworte wie 'long tide' ... und obwohl mir zu Cranio Sacral mehr eine Therapie erklärt wurde, die sich mit konkreten Körperverletzungen beschäftigt, hatte ich in mir den Zugang, meine Schmerz-Vergiftung als eine physische Körperverletzung zu vertehen.

Ich fragte an, da wir uns nun von den Nachrichten her kleinwenig kannten, ob sie sich vorstellen könnte, mich entgegenzunehmen - wenige Tage die Antwort, dass sie es schätze, auf diese Weise rücksichtsvoll angefragt zu werden und sie sagte: ja.

Im Dezember, wenige Tage vor Weihnachten, fuhr ich mit dem Wagen nach Rodgau, setzte mich in sie S1 und fuhr nach Frankfurt. Ihre Räume liegen wenige Meter vom Hauptbahnhof an einem Strassenstück, dass mir gut bekannt war. Ich läutete und stieg dann die drei Treppen an. Ohne zu wissen, wem ich begegnen würde, fühlte ich mich bereits im Treppenhaus wohl und ohne jeden Vorbehalt. Wir begrüssten uns, lachten und setzten uns in den warmen, weichen, dämpfenden Raum zum Tee. Erst blieb uns ein Moment der Stille. Nach einem sehr verwöhnenden Gespräch zwei geschulter Zuhörer, welche einjeder dem andern möglichst allen Raum gewährte, legte ich mich auf den Massagetisch und sank ein.

Liebe Leserinnen und Leser
Ich weiss nicht, was genau mit mir gemacht wurde. Alles war sehr leise, ruhig und zart. Es war irgendwie hauchfein, wie von Zauberhand geführt, anschmiegsam, gelenkig. Es begann bei den Füssen und den Kniengelenken. Es setzte sich an jeweils einem Arm fort, den Schulterblättern, dem Hals. Und es fand für mich seinen Höhepunkt am Kopf. Mein Kopf wurde gehalten. Ich wendete ihn mehrfach hin und her und die Hände wogen ihn. Ich suchte mit dem Kopf. Und die Hände blieben bei mir. Ich wollte in sie eintauchen, in diese Hände. In ihr Halten, in ihre Wärme, in ihre Kunst, mich zu lesen, als würde mir ein Kabel sämtliche Daten aus dem Kopf saugen und ablesen. Ich wendete meinen Kopf, während mir die Tränen links und rechts aus den Augen flossen und sich mein Atem unter meinem Brustkasten wölbte. Mein Kopf liess ab, was er abzulassen vermochte, da fragte mich eine leiszarte Stimme: "Was macht dein Kopf?" ...

"Was macht dein Kopf?" ... mein Nasenatem schnaubte tief aber regelmässig und bat auf diese Weise um etwas Bedenkzeit. Da antwortete es aus mir: "Er sehnt sich." - "Ja." Erneut schoss mein Kopf von links nach rechts, um an diese Hände zu kommen, die feinst und zartest mit ihm wogen, als wären sie ganz und gar um ihm herum. Die Stimme fragte: "Wo am Körper kann ich hierfür etwas für dich tun?" - wieder atmete meine Nase tief und regelmässig und ich liess mir jede Zeit, diese Antwort zu fühlen - da liess ich mich gehen. Mein Arme lösten sich, schwangen nach oben und ohne jedes Rucken oder Befremden legten sich meine Hände auf ihre Hände und zogen diese auf mein Gesicht. Dort legte ich ihre Hände ab. Links und rechts der Nase. Da sie an der Kopfseite stand, lagen ihre Handballen auf meiner Stirn, die Innenflächen leicht über meinen geschlossenen Augen, die Daumenballen am Nasenrücken und die Finger über meine Wangen, so, dass die Fingerspitzen über meinen Lippen zu liegen kamen. Dort hielt ich sie fest, ohne sie festhalten zu müssen. Mir liefen still die Tränen. Mir lief alles aus. Ich atmete Mutter. Ich atemete Liebe. Ich füllte mich von jenem Sehnen. Jemand las mich, eben, mit den Händen auf meinem Gesicht. Ich gab alles ab und sank. Es dauerte. "Danke", mein leises Zeichen. Da legten sich weich Decken über mich und ich blieb liegen, während sich die Frau oberhalb meines Kopfes setze, wo wir zuvor Tee tranken. Ich lag. Ich lag in meiner Senke. Hände. Empathische Hände. In meinem Gesicht.

Mein Körper arbeitete nun zwei Wochen lang weiter. Jedenfalls tat er Dinge, die er noch nie oder seit mehr als 10 oder 20 Jahren nicht mehr getan hatte. Er zitterte. Er richtete sich auf. Er erkältete sich und hustete ab. Er blockierte seinen Darm um danach alles los zu werden, was an Gift und Galle noch in ihm steckte. Er baute eine neue Flora auf. Er verlor etwas Gewicht. Er änderte seine Geschmacksbedürfnisse. Und auch intim gelang in Gelassenheit, was mehr als 10 Jahre nicht mehr zu vollbringen war.

Ob ich mich schon zurück habe, das will ich noch gar nicht wissen. Ich wäre fast enttäuscht, wenn .... Egal, was zählt ist die Gewissheit, dass mir niemand mehr je erzhählen wird, was ich alles alleine regeln sollte, wenn ich nur genügend wollte. Es wird mir auch niemand mehr erzählen, es läge irgendwas an mir, wenn mich ungenügende Empathie schlicht nicht 'sacken' lässt, egal, wie Sie das nun lesen und interpretieren mögen. Vielmehr ist mir damit bestätigt, dass ich mehr als richtig funktioniere ... stimmt das Angebot nicht, entziehen sich meine Zellspeicher ... all jenes, was als Physis fühlend denkt, wenn es Prügel einsteckt, wenn es zurückgestossen wird, wenn es nicht ankommen kann oder eben, wenn umgekehrt, das Ganze fürs Ganze aus dem Andern kommt, so dass ich bei mir schauen und sehen kann, wie stimmig ich bin und wie richtig ich funktioniere.

Es möge mir verziehen sein, was ich hier schreibe....die Verletzungen der Zeit können alle für etwas gut gewesen sein, aber deshalb sollte es dennoch Momente geben, wo Richtiges, Echtes, Gutes und Liebe von solch zugewandt vorbehaltloser Empathie sind, dass auch diese für etwas gut sind, nämlich für etwas richtig Gutes - Mich!

Nicht 'Denkt dran!' - nur wenn ihr mögt: 'Könnte es für euch auch 'etwas' geben?'

Jona Jakob - Neu.