In Xing wurde gefragt: Was kann zerbrechen?
Im Verlauf des Threads kaum der Hinweis auf, was denn nicht zerbrechen könnte? ... was denn an Schönem bleiben kann? ... was wäre nicht zerstörbar?
Dies meine Antwort:
Manchmal lasse ich Menschen nicht ganz an mich heran. Irgendwie gibt es immer einen Kern, den ich entweder nicht hergebe oder nur wie einzelne Schubladen ab und an. Man erhält dann einen Einblick in eine der Schubladen, weiss aber nie, wieviele es davon noch gäbe und was alles dort drin wäre.
Je älter ich werde, desto leichter fällt es mir, Schubladen mit Schwächen aufzutun und diese transparent zu machen. Das ist Selbstarbeit, Verzeihen, Redlichkeit, Lösung etc. Es hat irgendwie was Gutes, diese unschönen Schubladen zu öffnen.
Aber in mir fühle ich eine regelrechte Angst, die schönen, unvergesslichen, nie wiederholbaren, tränenden, gerührten, zarten und von Liebe umspülten Momente zu zeigen, allein aus der Befürchtung, sie könnten nicht verstanden, nicht gesehen, nicht nachgefühlt werden. Es sind mir Schätze, Seifenblasen gleich, die ich nichts aussetzen möchte, damit sie nicht zerplatzen. Da gibt es Blicke, Düfte, Worte, Momente, Handbewegungen, Briefe, Geschenke, Blüten, Kettchen, Bilder, Küsse, Locken, Klänge, Stoffe, Schweigen, Lippen, Handschriften, Perlen, Federn, Zeilen, Orte, Geschmäcker, Melodien, Hände, Crèmes, Schächtelchen, Wäsche, Wege. Es gibt dort sowas wie kleine Welten alter Autos, oder Reisen, Fahrten, Begegnungen, Orte, Düfte und Musikbänder. Es gibt die Welt meines liebenden Vaters. Es gibt das unsteuerbare Herzpochen zweier Antlitze. Es gibt dort auch Ehre, Stolz, Mut, Kraft, Lachen. Und es gibt in all dem, diesem mir unendlichen Schubladenstock, diesem Verkaufskorpus für Knöpfe und Quasten, ... in all dem gibt es in mir jenes Gefühl, dass es Liebe gibt.
Jetzt könnte man mich brechen oder zerreissen, verglühen oder verdampfen. Das wird diesem ganz Eigenen nichts anhaben.
Herzlich grüsst
Jona Jakob
Hochbegabung und/oder Hochsensibilität als Erwachsener entdecken und leben - von Jona Jakob
29.05.2011
18.05.2011
Notdurft des Intellekts - Oder was Baader und Zuckerberg gemeinsam haben...
Ich sah innert zwei Tagen die beiden Filme "Der Baader Meinhof Komplex" und "The Social Network".
Der erste Film zeigt die treibenden Figuren Andreas Baader und Gudrun Ensslin (Ulirke Meinhof ist mehr eine Bedenkende, die mitgelaufen ist), im zweiten Film ist es die Figur Mark Zuckerberg, der die Internetplattform Facebook erfand.
Alle: hoch intelligent, Schnelldenker, Treiber und von einem umher kotzenden Zynismus getrieben, als Absage an bürgerlichen Mief, Verkrustung, Unrecht, ans Dumme und Dumpfe sowie später von Zuckerberg eher die Formel, wenn schon abheben und ficken, dann richtig ficken (von 1 Million auf "'ne" Milliarde).
Subversives ist in beidem - nämlich die schiere Lust, das ganze grosse System auszuhebeln, keinen Wert anerkennend, da es bei genauem Denken keinen gibt, da nicht haltbar.
Die Demaskierung des Statischen, des Etablierten und des Dogmatischen.
Der Bruch.
Geistig durch(b)rennen, ohne eine Schranke zu kennen. Als Spiel, Als Herausforderung. Als Müssen.
Notdurft des Intellekts.
- - -
Persönliche Betroffenheit, die ich im Film Social Network empfand:
Zuckerberg vermag auch dann nicht zu feiern, also leicht und fröhlich zu sein, wenn es bestimmt mal erlaubt wäre. Er bleibt von all dem wie unberührt.Diese Form staunenden Schulterzuckens ist mir selber nicht unbekannt. Gerade, wenn mein Wirken und mein Werk wo den Durchbruch schaffte, werde ich mausestill und gönn mir gerade mal ne bestellte Pizza.
- - -
Und es bleibt der Nachgeschmack und das mE nicht Unerhebliche im Gedanken der Äusserung der Anwalts-Assistentin, die Zuckerberg spät und unter vier Augen nachsagt:
"Mark, Sie sind kein Arschloch. Sie geben sich aber mächtig Mühe, eins zu sein."
Das hätte Baader bestimmt mit Lachen für sich auch gelten lassen.
Wer vielleicht nicht?
Jona Jakob
Der erste Film zeigt die treibenden Figuren Andreas Baader und Gudrun Ensslin (Ulirke Meinhof ist mehr eine Bedenkende, die mitgelaufen ist), im zweiten Film ist es die Figur Mark Zuckerberg, der die Internetplattform Facebook erfand.
Alle: hoch intelligent, Schnelldenker, Treiber und von einem umher kotzenden Zynismus getrieben, als Absage an bürgerlichen Mief, Verkrustung, Unrecht, ans Dumme und Dumpfe sowie später von Zuckerberg eher die Formel, wenn schon abheben und ficken, dann richtig ficken (von 1 Million auf "'ne" Milliarde).
Subversives ist in beidem - nämlich die schiere Lust, das ganze grosse System auszuhebeln, keinen Wert anerkennend, da es bei genauem Denken keinen gibt, da nicht haltbar.
Die Demaskierung des Statischen, des Etablierten und des Dogmatischen.
Der Bruch.
Geistig durch(b)rennen, ohne eine Schranke zu kennen. Als Spiel, Als Herausforderung. Als Müssen.
Notdurft des Intellekts.
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Persönliche Betroffenheit, die ich im Film Social Network empfand:
Zuckerberg vermag auch dann nicht zu feiern, also leicht und fröhlich zu sein, wenn es bestimmt mal erlaubt wäre. Er bleibt von all dem wie unberührt.Diese Form staunenden Schulterzuckens ist mir selber nicht unbekannt. Gerade, wenn mein Wirken und mein Werk wo den Durchbruch schaffte, werde ich mausestill und gönn mir gerade mal ne bestellte Pizza.
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Und es bleibt der Nachgeschmack und das mE nicht Unerhebliche im Gedanken der Äusserung der Anwalts-Assistentin, die Zuckerberg spät und unter vier Augen nachsagt:
"Mark, Sie sind kein Arschloch. Sie geben sich aber mächtig Mühe, eins zu sein."
Das hätte Baader bestimmt mit Lachen für sich auch gelten lassen.
Wer vielleicht nicht?
Jona Jakob
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