24.10.2011

Wie stark es ist, wenn ich fühle, dass ich 'gesehen' werde.


Guten Morgen zusammen

Manchmal gibt es Worte oder Gesten von anderen Menschen, die für das eigene Tun stehen, also ein Feedback oder Kompliment oder einen Kommentar.

Manchmal berührt einem eine solche Bemerkung so sehr, dass man damit gar nicht angeben kann, weil sie einem wie eine persönliche 'Wahrheit' erscheint, wie etwas, das man in sich und für sich selber wie ein glasklares 'Ja' fühlt, als wäre man durch und durch erkannt und gefühlt und verstanden und stünde strahlend in seinen Eigenfarben.

Zeigt man dieses Geschenk dann anderen, zeigt man mehr, wie man sich selber 'ist' und für wen erlebbar sein könnte ... es mag dahinter ein grosses Bedürfnis stecken, gesehen zu werden ... aber das wurde man ja nun - und die Freude, das innere Wachsen ist schier grenzenlos. Ich sitze da und habe Wasser in meinen Augen.

Jemand bei Google+ schrieb zu diesem Bild und Zeilen von mir:



<< Ich glaube nicht, dass ich so gut formulieren könnte. Zum Glück gibt es andere wie Sie, die das können. Da kann man sich dann in Geschichten hineinlesen. Und wenn sie dann die Seele treffen, fällt es gar nicht mehr auf, dass die Formulierung von jemand anderem stammt. Es liest sich wie ein Teil vom Ich und wird Eins mit einem Selbst. Danke. >> 

James Henry Burson, 24.10.2011

Ich bin tief berührt und höchst gerührt - Danke!

Jona Jakob

12.10.2011

Hochbegabung und Militärdienst (Gastbeitrag)

Der folgende Beitrag stammt aus der XING Gruppe 'Hochbegabung erkennen und fördern. Der Beitrag darf mit Erlaubnis des Autors hier vorgestellt werden. Ich danke M.B. für diese Möglichkeit und wünsche den Leserinnen und Lesern einen spannenden Einblick: 


HB, Soldat und die Herausforderung
Von M. B. 


Nachdem ich nun gesehen habe, dass es einige Fragen dazu gibt, möchte ich gerne meine eigenen Erfahrungen beitragen. Mir ist klar, dass gerade im militärischen Umfeld, viele differenzierte Erfahrungen gemacht werden und je nach Persönlichkeit und Einsatz diese unterschiedlich ausfallen können.

Ich war 8 Jahre bei der Bundeswehr, habe dort als Freiwilliger angefangen bin als Hubschrauberpilot positiv getestet worden und habe die Ausbildung nicht wahrgenommen (Berufsoffizier wollte ich nicht werden)

Ich war in 3 Auslandseinsätzen (SFOR, KVM und KFOR, insgesamt über ein Jahr Auslandstage), habe dort Tod, Leid und Hass gesehen.

Bin dann als Oberfeldwebel aus dem Dienst planmäßig ausgeschieden.

Die ersten Jahre waren spannend, weil die Anforderungen keine geistigen, sondern eher körperlicher Natur sind. Das stellt uns HB's vor eine Herausforderung wie jeden anderen Menschen auch.

Der IQ wurde bei der freiwilligen Aufnahme getestet und später bei der Offziersprüfung (in der OPZ) noch einmal. Bei der Offiziersprüfung wurde aufgrund des Ergebnisses dann der Studienwunsch beurteilt. War die Diskrepanz zwischen IQ und Anforderungen für das gewünschte Studium zu hoch, wurde es abgelehnt und man musste sich eine andere Fachrichtung aussuchen.

Bei der Freiwilligen Annahmestelle wurde auch ein IQ-Test durchgeführt, der darüber entschied zu welcher Waffengattung der Bewerber zugeteilt werden kann und es sollte dadurch herausgefunden werden, wer besondere Fähigkeiten für bestimmte Waffensysteme hat bzw. spezielle Aufgaben, wie z.B. Funker.

Bei der Fliegerpsychologischen Erstuntersuchung (Eignungsprüfung für Flieger) wurde als Maßstab immer das Ergebnis der letzten 5000 Bewerber genommen. Bei jeder Untersuchung, die 3,5 Tage dauerte, werden jeweils nur 4 Bewerber getestet. In den unterschiedlichen Kategorien musste der Bewerber kontinuierlich besser als 55% der letzten 5000 Bewerber sein. War der Bewerber in einer Kategorie schlechter, war die Untersuchung für ihn beendet und er konnte auch kein zweites Mal getestet werden.

Als HB in der Armee lernt man sich und seine Umwelt ganz anders kennen, da die HB einen dort nicht behindert, aber auch nicht zwangsläufig voran bringt. Ein Miteinander basiert dort eher auf archaischen Eigenschaften, wie Stärke, Ausdauer, Mut und Gehorsam. Die Lorbeeren, die es zu ernten galt, waren entsprechend - Ehre, Zusammengehörigkeit, Vertrauen.

Als HB'ler ist man durchaus in der Lage sich unterzuordnen und zu erkennen, wann man die Klappe zu halten hat. Auch wenn Befehle (die eigentlich Aufträge sind) beim ersten Blick vielleicht unsinnig erscheinen, so sind sie bei weiterer Betrachtung dann meist im Kontext gesehen sinnvoll.

Dieses Erkennen fiel einem dann oft leichter. In der übergeordneten Struktur zu denken - was von einem Vorgesetzten grundsätzlich gefordert war - fällt mit einer HB einfacher, da komplexe Strukturen Spaß machen.

Als HB'ler in der Armee ist es nicht ratsam sich hinter der üblichen Maske zu verstecken, da gerade dort der Zusammenhalt einer Gemeinschaft "gelebt" und gefordert wird. Dabei wird sehr schnell klar, wer nicht authentisch ist und das grenzt denjenigen aus, da die Gemeinschaft (welche Größe diese dann auch immer hat) immer für die Gemeinschaft entscheidet. Diese Gruppendynamik ist in der Armee sehr ausgeprägt, da das Funktionieren einer Gruppe durchaus über das Leben der Einzelnen entscheiden kann. Heute umso mehr!

Grundsätzlich hat man als HB keine Probleme damit die Strukturen anzuerkennen, da wir erkennen können, dass ein System wie eine Armee nur funktionieren kann wenn eine Hierachie besteht und erkennen diese auch an. Anders verhält es sich natürlich mit den Entscheidungen anderer die sich auf einen auswirken, aber das ist dort wie überall so, nur das ich in der Armee (zumindest in der Bundeswehr) mehr Möglichkeiten habe gegen unmögliche Forderungen vorzugehen (Beschwerde, Soldatengesetz und Vorschriften)

Das ist zwar schon alles eine Weile her, aber ich denke grundsätzlich wird sich da nicht viel geändert haben. Ich freue mich auf Eure Fragen oder Erfahrungen. 



Gastbeitrag im Blog: von M.B.
- - -
Lieben Dank für die Möglichkeit, den Beitrag hier präsentieren zu dürfen.


Jona Jakob