18.04.2011

Ich bin ERWACHSEN - und ich habe keinen IQ-Test von 'MENSA'

Dieses Posting wendet sich an Leserinnen und Leser, die sich vom Alter zu den "Erwachsenen" zählen, die vielleicht die Karriere erklommen haben, die Ehen schliessen, Kinder aufziehen, Reife gewinnen und mitten im Leben stehen.

Und die ihre HB wahrnehmen - aber daran rumzweifeln, weil sie "keinen IQ-Test von MENSA haben.

Hierzu meine persönliche Antwort an eine Frau, die im Internet zweifelte, ob sie denn auch wirklich durch eine HB geprägt sei, das sie den Test nicht hätte  ....

Hier meine Antwort (anonymisiert):

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Hallo Erwachsene,

Willkommen hier - und mach dir keinen Kopf, ob dich ein Test "zertifiziert".

Für mich immer wieder wichtig: den HB-Merkmalen im Sinne Andrea Brackmanns zu folgen. Wenn du nun Schülerin wärst, würde ich das vermutlich etwas mehr offen lassen. Aber als Erwachsene mit einer Lebensgeschichte ist

a) die Readyness für einen (Schul)Test allenfalls in weite Ferne gerückt (meine letzten Deutsch und Rechnen-Stunden hatte ich vor bald 40 Jahren) und

b) würde mir das Punktewissen des Test kaum was hergeben, was meine "Lebenserfahrungen aus Glück und Betroffenheit" mir unterdessen angedeihen liess, dem was eben bereits meine Geschichte ist.

Daher ... den Erscheinungsmerkmalen zu folgen, qualitativ (zB Intensität) und quantitativ (zB Häufigkeit, Kadenzen) und diese per Reflexion und Selbstarbeit oder mit Kontakten bzw. hier in der Gruppe zu verarbeiten ... - das scheint mir fürs eigene Orientieren, Zurechtfinden, Handhaben und Moderieren wichtiger, als einen späten 'VSOP'-Stempel aufm Hi... :-)))

Dem Eisbergprinzip nach leben wir weitaus mehr unterbewusst gesteuert und stehen dann erst einmal im Becken unserer Gefühle. Ob wer als HBlerIn viel fühlen vermag oder gerade im Gegenteil, wenig Regung zeigen kann ... beides sind Pötte der Gefühlswelt und zeigen sich nur anders.
 Der grosse Anteil Gefühl am eigenen Leben steht mE über allem Rumstudieren.
Der grosse Anteil Gefühl am eigenen Leben steht mE über allem Rumstudieren. Egal was mein denkendes Denk-Resultat mir anzeigen wird, es wird mich schmerzen, freuen, ermutigen, demütigen, stärken, schwächen, zum Lachen oder zum Weinen bringen. Ich gehe dann also vorwärts und trage mich oder ich bin davon emotional erschlagen und lasse mich vielleicht einen Moment lang sausen.

Daher ... HB über den Weg des Erfühlens, des Beobachtens, des Einfühlens und spürsamen Auf-den-Boden-Bringens der eigenen PS ... scheint mir für die fortschreitende und geprägte Reife einer erwachsenen Person der zuverlässigere Kompass ... denn niemand kennt dich so gut, wie du selbst.

Was willst du da von einem Test? Soll der etwa etwas von dir wissen oder kennen oder meinen?
Für mich: Nein danke. :-))

Es gibt unterdessen mE 4 Generationen HB-geprägter Menschen (Link zu meinem Blogbeitrag):
http://begabt-sensibel.blogspot.com/2011/04/4-generationen-von-hbhs-betroffenen.html

Jede dieser Generationen hat auf der ganz eigenen Lebensetappe (siehe Lebenszyklus im Beitrag) ganz eigene Gefühle, Motive und Bedürfnisse.

Wichtig ist es, sich wohl zu fühlen. Das lässt dich mehr wachsen, als jede Beklemmung, und sei es nur die von einem Test.

Liebe Grüsse und danke für deine offenen Worte.

Jona Jakob

Der Begriff 'Deprivation' (Warnung: getriggert zu werden ist möglich)

http://de.wikipedia.org/wiki/Deprivation

Kennt wer diesen Begriff und all seine Differenzierungen?

Liebe Leserin und Leser
Die folgenden Angaben sind nichts mehr als ein Wiki-Beitrag!
Lesen Sie diese Angaben bestenfalls mit dem Gedanken: "Aha - wo wird unterschieden".
Beziehen Sie das Gelesene nicht auf sich selbst, auch wenn etwas Resonanz entstehen mag. Besprechen Sie allenfalls Resonanzen mit einer Fachperson, betreiben Sie jedoch keine Selbstanalyse (Risiko der unnötigen und unnützen Stigmatisierung).
Danke. Jona Jakob


Deprivation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Begriff Deprivation (von lateinisch deprivare, „berauben“) bezeichnet allgemein den Zustand der Entbehrung, des Entzuges, des Verlustes oder der Isolation von etwas Vertrautem sowie das Gefühl einer Benachteiligung.


In der Psychologie

Innerhalb der Psychologie wird auf dem Gebiet der Wahrnehmung bzw. der sensorischen Stimulierung sowie der emotionalen Beziehungen von "Deprivation" gesprochen. In der Psychoanalyse wird der "Vaterverlust" als Deprivation begriffen.

Perzeptive Deprivation
Abzugrenzen von der sensorischen Deprivation. Der Informationsgehalt von Außenreizen ist vermindert. Siehe auch: sprachliche Deprivation.

Sensorische Deprivation
Sensorische Deprivation, also Mangel an Außenreizen (Farben, Geräuschen, Mitmenschen, Gesprächen usw.) führt zu Halluzinationen und zu Denkstörungen. Diese wird bei Verhören, Folterungen und zur Gehirnwäsche eingesetzt, aber auch zu Bewusstseinserweiterung und Entspannung. Siehe auch: Weiße Folter, Isolationshaft, Camera silens, BDSM, Floating.

Emotionale Deprivation
Als Deprivation (auch Deprivationssyndrom, anaklitische Depression) bezeichnet man in der Kinderheilkunde die mangelnde Umsorgung und fehlende Nestwärme bzw. Vernachlässigung von Babys und Kleinkindern. Die Symptomatik, für die auch der Begriff Hospitalismus verwendet wird, ist aus Krankenhäusern, Säuglingsstationen und Heimen sowie Gefängnissen bekannt. Dauert die Deprivation länger an, kann es zu psychischem Hospitalismus, einer dem Autismus ähnelnden Unfähigkeit, soziale Kontakte aufzubauen, oder zu Sprachstörungen kommen.

Mutterdeprivation/MutterentbehrungAuf der Basis von klinisch-psychologischen Forschungen zeigen sich bei Kindern mit Mutterentbehrung häufiger Depressionen, Defizite in der Sprachentwicklung, Persönlichkeitsstörungen und Jugendkriminalität.

Vaterdeprivation
Alexander Mitscherlich beschrieb diese Form der Deprivation als Entbehrung des Vaters oder Vaterverlust. Folgen hiervon seien seelische und psychosomatische Störungen, selbstverletzendes Verhalten, Beziehungsstörungen, soziale Auffälligkeiten, bis hin zur Kriminalität, Leistungsversagen, kognitive Defizite und psychosexuelle Identitätsprobleme.

In der Soziologie
„Soziale Deprivation“ bezeichnet jede Form von sozialer Ausgrenzung, welche stattfinden kann durch Zugehörigkeit zu einer sozialen Randgruppe und/oder Armut. Mögliche Folgen sozialer Deprivation können sein: Alkoholismus, Behinderung, Extremismus, Vermüllung der Wohnung, Tabletten-/Drogensucht, Resignation, schwere/mittel schwere Depressionen bis hin zu Suizid-Gefahr.

Objektive Deprivation
Objektive Deprivation ist die anhand von Standards (zum Beispiel Einkommensverteilung) messbare materielle Benachteiligung

Relative Deprivation
Relative Deprivation meint objektiv verstanden eine relative „Benachteiligung in der positionalen Ausstattung mit sozialstrukturell vermittelten Chancen und Mitteln, die qua gesellschaftlicher Definition erforderlich sind, um eine bestimmte gesellschaftlich akzeptierte Position aufrechterhalten zu können und damit eine gesellschaftliche Existenz zu sichern."

Hierfür sind folgende Teilaspekte der gesellschaftlichen Existenz von Bedeutung: 1. die Sicherung des sozioökonomischen Status durch eine ausreichende Verfügung über Einkommen, Bildung (Wissen) sowie berufliche Chancen; 2. die Sicherung des sozialen Status durch ausreichende Verfügung über statussichernde Symbole sowie Zuschreibungen; 3. die Sicherung des Interaktions- und Kooperationsspielraums durch ausreichend verfügbare Kontakte zur organisierten Öffentlichkeit, zu informellen Gruppierungen, die über die eigene Primärgruppe hinausgehen sowie Kooperationsmöglichkeiten im öffentlichen Umfeld und der beruflichen Umgebung.

Die relative Deprivation führt zu einer jeweils unterscheidbaren sozialen Lage:
1. Die nicht hinreichende Sicherung des sozioökonomischen Status bezeichnet soziale Schwäche.
2. Die nicht hinreichende Sicherung des sozialen Status bezeichnet Stigmatisierung.
3. Die Störung oder der Verlust von Kontakten und Kommunikationschancen bezeichnet soziale Isolation.

Normative Deprivation
Als normative Deprivation wird eine Form der Benachteiligung verstanden, die als eine solche gesellschaftlich anerkannt ist, zum Beispiel bezogen auf die rechtlich normierte Höhe einer staatlichen Unterstützungsleistung.

Subjektive Deprivation
Von relativer Deprivation im Sinne einer subjektiven Deprivation wird gesprochen, wenn eine Person durch Vergleich mit anderen Mitgliedern ihrer Bezugsgruppe feststellt, dass sie hinsichtlich ihrer Erwartungen und Wünsche benachteiligt ist. Sie wird dann unzufrieden und enttäuscht sein.
„Zwischen Erwartungen und Möglichkeiten zur Wunschbefriedigung, oder zwischen dem was man hat und dem, worauf man glaubt einen berechtigten Anspruch zu haben, wird subjektiv eine Diskrepanz wahrgenommen, die zu dysfunktionalen Gefühlen der Unzufriedenheit oder des Ressentiments gegen andere führt. Nicht objektive oder strukturelle Diskrepanzen (zum Beispiel soziale Ungleichheit, soziale Spannung, Statusunterschiede oder ökonomische Unterschiede in der Ressourcenverteilung), sondern subjektiv wahrgenommene bzw. eingeschätzte Diskrepanzen erzeugen eine relative Deprivation respektive eine soziale, politische oder ökonomische Unzufriedenheit.“

Relative Deprivation
Die relative Deprivation wird als subjektive Deprivation bezeichnet, da man das subjektive Erleben von Benachteiligung und das eigene Gefühl von Diskriminierung und von Vernachlässigung, unabhängig von der tatsächlichen Situation, erleben kann. Subjektive Deprivation kann indes auch gruppenspezifisch erlebt werden (zum Beispiel schichtspezifische Gefühle der Benachteiligung gegenüber dem gesellschaftlich Üblichen auf multiplen Ebenen der Lebenslage).
Grundsätzlich können zwei Quellen für das Aufkommen von relativer Deprivation und das damit verbundene Gefühl von Unzufriedenheit ausgemacht werden: Entweder entsteht dies durch den Vergleich mit einer Bezugsgruppe, oder aber durch den Vergleich mit der eigenen Vergangenheit.

Multiple Deprivation
Als Multiple Deprivation bezeichnet man es, wenn jemand (in der Regel ein Kind), in mehrerer Hinsicht benachteiligt ist und dadurch keine guten Entwicklungschancen hat.
Risikofaktoren

Einfluss von Risikofaktoren auf die Intelligenzentwicklung
(Gabarino)
Zahl der RisikofaktorenDurchschnitts-IQ der Kinder
keine Risikofaktoren119
ein Risikofaktor116
zwei Risikofaktoren113
vier Risikofaktoren93
acht Risikofaktoren85
"SOCIAL TOXICITY" SHOWING EFFECTS IN CHILDRENDownload am 17. Januar 2008
Risikofaktoren für die kindliche

Risikofaktoren für die kindliche Entwicklung sind unter anderem:
• Sowohl absolute Armut als auch relative Armut
• Arbeitslosigkeit der Eltern
• Bildungsarmut der Eltern
• Mutterlosigkeit
• sehr junge Eltern
• Vaterlosigkeit
• Drogenmissbrauch der Eltern
• psychische Krankheit der Eltern
• eine hohe Anzahl an Geschwistern
• Unterversorgung mit Wohnraum

Fast jedes Kind trägt einen Risikofaktor, doch erst das Zusammenwirken vieler Risikofaktoren führt zu einem messbaren Unterschied.


Das Konzept der multiplen Deprivation in der Praxis
In der Praxis konnte gezeigt werden, dass ein Risikofaktor alleine in vielen Fällen noch keine Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung hat. Wenn jedoch mehrere Risikofaktoren zusammenkommen, ist die kindliche Entwicklung gefährdet.

Es wurde untersucht, welchen Einfluss Risikofaktoren auf die intellektuelle Entwicklung des Kindes haben. Bei ein oder zwei Risikofaktoren scheint die Entwicklungsbehinderung nicht besonders gravierend zu sein. Ab vier Risikofaktoren war die kindliche Entwicklung jedoch stark beeinträchtigt.
In Deutschland wurde das Konzept unter anderem bei der AWO-Studie genutzt. Es konnte gezeigt werden, dass arme Kinder oft auch multipel depriviert waren. Das heißt, sie waren auch noch anderen Risikofaktoren ausgesetzt als nur der Armut. Diese Risikofaktoren lagen in der Grundversorgung, der Gesundheit, der sozialen Lage und der kulturellen Lage.
Folgen
Folgen schwerwiegender Deprivation können sein:

• Reaktive Bindungsstörungen im Kindesalter; Symptome gemäß ICD-10: abnormes
  Beziehungsmuster zu Betreuungspersonen (widersprüchliche soziale Reaktionen,
  Mischung aus Annähern und Vermeiden), Emotionale Störung (Mangel an Ansprechbarkeit,
  Apathie), psychosozialer Minderwuchs

• Bindungsstörungen im Kindesalter mit Enthemmung; Symptome gemäß ICD-10: Diffusität im
  selektiven Bindungsverhalten während der ersten fünf Lebensjahre, Anklammerungsverhalten im
  Kleinkindalter, aufmerksamkeitssuchendes Verhalten in der frühen Kindheit, Schwierigkeiten beim
  Aufbau enger Beziehungen zu Gleichaltrigen, Störungen des Sozialverhaltens

• Hospitalismus
• Pseudodebilität
• Zweiphasensystem VII & OUF

- - -

Persönlicher Hinweis: Ich selber arbeite zur Zeit an einer Zusammenstellung zum Thema 'Ich-Kompetenz und Vertrauen' und stiess dabei auf diesen Wiki-Beitrag. Nach vier Jahren mit Hochbegabten und Hochsensiblen und unzähligen Diskussionen wie menschlichen Entwicklungen wirkte der Wiki-Artikel auf mich mit einem Empfinden, dass er 'wichtig' wäre und gezeigt werden müsste.

Ich hoffe, er dient mehr, als dass er wo schadet.

Mit herzlichen Grüssen

Jona Jakob
wwww.hochbegabten-coaching.ch

13.04.2011

4 Generationen von HB/HS geprägten Menschen

Guten Morgen zusammen

Seit geraumer Zeit beschäftigt mich zum Thema Hochbegabung und Hochsensibilität ein Aspekt immer mehr, der zu Beginn von Gesprächen meines Erachtens zu schnell ungeklärt übergangen wird.
Dieser selbe Aspekt, so mein Empfinden, fliest ebenso in unsere verschiedenen Xing-Gruppen ein und beeinflusst die Diskussion.

Es geht darum, dass es zwischen 1910 und 2010 unterdessen 4 Generationen Betroffener gibt - und die reden in der Tendenz erneut aneinander vorbei :-))

Ich habe hierfür eine Grafik erstellt, die auf dem Prinzip eines Lebensyklus (siehe Wiki) basiert und 100 Jahre umfasst. Darin definiere ich vier Generationen

1. Generation: > 60 Jahre alt, vermutlich in den allermeisten Fällen wurde die HB/HS nie entdeckt (Annahme).

2. Generation: > 40 Jahre alt, heute vermutlich eher um die 50. Diese Generation hat die Verbreitung des Themas erlebt und vorangetrieben, hat also HB/HS für sich entdeckt, erlebte es aber eher in konfliktreichen Jugendzeiten und ohne bewusste Förderung. Es gibt in diesen Jahrgängen noch zahlreiche Menschen, die ihre Prägungen noch nicht entdeckt haben oder eben erst darauf stossen.

3. Generation: > 10 Jahre alt, sie erlebten Erkennung und vielerorts verbreitete Unterstützung und sind damit am aufwachsen bzw. entwachsen dem langsam und werden junge Erwachsene, ob als Studierende oder ins Berufsleben Eintretende.

4. Generation: < 10 Jahre alt, sie erfahren früh, getestet zu werden und damit verbunden dann Frühförderung.

Diese Darstellung sollte mE auch nur auf Länder mit entsprechendem Erziehungs- und Schulwesen verstanden werden.

Mein Fazit:

Es gibt in der "Erwachsenenwelt" unterdessen den Nachwuchs der 3. Generation, der interessiert und mit Fokus auf Lebens- und Berufsplanung nachrückt, Wissenschaft betreibt und mit dem Internet aufgewachsen ist.

Sie treffen auf die reiferen Lebensumstände der nun ca. 50-Jährigen, die das Erkennen ihrer HB/HS zum Teil aus recht heftig konflikgeladenen Jugend- und Lebenszeiten kennen und in der Tendenz (vage/realtiv) einer persönlichen Verarbeitung der eigenen Lebensgeschichte und einer danach folgenden Neufindung zugeneigt sind.

Meine Erkenntnis:

Es lohnt sich und wird voraussichtlich notwendig, dass wir diesen Aspekt mit Blick auf die jeweiligen Bedürfnisse bei Gesprächen, Abklärungen und Diskussionen, berücksichtigen.

Link zur Grafik (.pdf)
Grafik für 4-Generationen HB HS


Herzliche Grüsse
Jona Jakob

11.04.2011

Was könnte es bringen, positive Nachrichten achtsam wahrzunehmen?

Hallo zusammen

Ich habe bei mir eine komische Verhaltensweise entdeckt, die ich niederschreiben möchte.
Ich habe bei mir beobachtet, dass wenn mir jemand eine Nachricht sendet, die einfach nur positiv und mit erfreulichen Informationen gespickt ist ... ich nicht wirklich achtsam reagiere. !???
Entweder ich antworte nicht, weil ja alles gut ist.
Oder es folgt ein knappes: Danke / Freut mich / Prima / :-) / Gönn ich dir / etc.

Wenn mir hingegen jemand schreibt, es sei dies Problem und jene Angst und diese Aufgabe, dann ....

- frage ich nach
- notiere, dass ich mich hierzu in drei Tagen melde
- werfe mich antwortend rein
- versuche zu verstehen
- verfeiner mein Bild von der Lage
- nehme ich innerlich an
- kläre in mir meinen Auftrag
- mache Angebote
- frage ob es recht sei
- bin achtsam
- bin zentriert
- etc.


Warum tu ich das nicht auch, wenn mir jemand schreibt

- mir geht es sooo gut
- ich bin sooo glücklich
- habe tollen neuen Job
- kann endlich das und das kaufen
- gehe in die Ferien
- bin verliebt und soooo glücklich
- hatte wunderbaren Abend mit meinem Mann
- Kinder haben die Prüfungen bestanden
- etc.


Was will ich damit versuchen zu erkennen?

Könnte es sein, dass wenn ich bei bei positiven Meldungen wie

- mir geht es sooo gut
- ich bin sooo glücklich
- habe tollen neuen Job
- kann endlich das und das kaufen
- gehe in die Ferien
- bin verliebt und soooo glücklich
- hatte wunderbaren Abend mit meinem Mann
- Kinder haben die Prüfungen bestanden
- etc.

auch sehr achtsam und wahrnehmend und annehmend darauf eingehen würde mit

- frage ich nach
- notiere, dass ich mich hierzu in drei Tagen melde
- werfe mich antwortend rein
- versuche zu verstehen
- verfeiner mein Bild von der Lage
- nehme ich innerlich an
- bin achtsam
- bin zentriert
- etc.

dass ich damit für beide, die Seite der glücklichen Schreiber als auch für mich einen bewussteren Zugang zu positiven Gefühlen schaffen würde?

Wäre es möglich, dass da ganz viel Gewinn und Erfahrungsvertiefung drin wäre, das Gute, das authentisch Eigene, das Stärkende und innerlich Aufbauend ebenso wahrzunehmen, zentriert zu beachten, ein- und nachzufühlen, bis man des andern Glück fast selber auf der Zunge schmeckt?

Wäre es allenfalls ein Erhöhung einer wenn nicht 'der' wichtigen Waagschale in mir?

Ich werde es versuchen - ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dabei nichts gewinnen zu können.

Wie geht ihr damit um? Wie ist eure Balance in dieser Sache?

Wann habt ihr einen lachendfröhlichen Menschen zuletzt gefragt: "Magst du mir sagen, was dieses Glück für dich ist? Woher es sich begründet? Warum es dich so berührt? Wie du es fühlst? Was es dir zeigt? Wie wichtig es dir ist? Welche Erleichterung es dir verschafft? Wieviel Mut es dir schenkt? Ob es Vertrauen in dir erbaut?"

Herzlich fragt
Jona Jakob

08.04.2011

Psychosoziale Folgen des Vaterverlusts: Vergleichbares Trauma wie beim Verlust der Mutter

Hallo zusammen
Heue früh stiess ich per Statusmeldung eines Kontaktes auf diese Informationen:
Quelle: dt. Ärzteblatt
Link: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=56851

Petri, Horst
Psychosoziale Folgen des Vaterverlusts: Vergleichbares Trauma wie beim Verlust der Mutter
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THEMEN DER ZEIT
Kinder und Jugendliche betreuende Ärzte sollten die psychosozialen Folgen beim Verlust des Vaters für die Diagnostik berücksichtigen und der Mutter als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Die ausreichende Anwesenheit der Mutter und ihr einfühlender Umgang mit den wechselnden Bedürfnissen des Säuglings gehören zu den basalen Voraussetzungen für eine gesunde psychische Entwicklung des Kindes. Entsprechend bedeutet eine längere oder endgültige Abwesenheit der Mutter, wie die Deprivationsforschung ab Ende des Zweiten Weltkrieges überzeugend nachweisen konnte, ein schweres seelisches Trauma. Diese Zusammenhänge sind seit Langem einer breiten Öffentlichkeit und vor allem Ärzten bekannt, die Kinder und Jugendliche behandeln.
Auffallenderweise haben dabei alle namhaften Deprivationsforscher, wie René Spitz, John Bowlby, Anna Freud, Dorothy Burlingham und D. W. Winnicott, ihr Augenmerk ausschließlich auf die frühe Mutter-Kind-Beziehung gelenkt. Eine systematische Vaterforschung setzte erst in den letzten drei Jahrzehnten ein. Eine angemessene Rezeption der Ergebnisse steht jedoch bisher aus, obwohl sie zu einer grundlegenden Revision bis dato bestehender Vorstellungen über väterliche Aufgaben geführt haben.
Die neueren Einblicke in die wesentlichen Vaterfunktionen verdanken wir hauptsächlich der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie und der Bindungsforschung. Erstere konnte durch umfangreiche Säuglings- und Kleinkindbeobachtungen nachweisen, dass der Vater im Unterschied zu früheren Auffassungen bereits im Lauf des ersten Lebensjahrs im Rahmen der Dreiecksbildung Mutter-Vater-Kind, der sogenannten Triangulierung, enorme Bedeutung bekommt. In erster Linie trägt er zur notwendigen Umstrukturierung der frühen Mutter-Kind-Dyade bei. Durch den Elementarkonflikt zwischen Bindungswünschen und Autonomiebestrebungen gerät der Säugling bei seinen ersten Ablösungsschritten von der Mutter in eine schmerzhafte, weil hochambivalente, Trennungskrise. Die dabei auftretenden Trennungsängste werden durch die verstärkte Anlehnung an den Vater abgepuffert. Neben diesem Halt bietet der Vater als Dritter im Bunde dem Kind etwa ab dem zweiten Lebensjahr eine zur Mutter gegengeschlechtliche Orientierung und Identifizierungsmöglichkeit an, wodurch dessen zu enge Bindung an die Mutter verhindert und eine altersgemäße Separation ermöglicht werden.
Komplementär angeborenes Bindungsrepertoire
Diese Befunde sind durch die jüngere Bindungsforschung eindringlich bestätigt und ergänzt worden. Nach ihr verfügen Mütter und Väter über ein unterschiedliches, aber in idealer Weise komplementär angeborenes Bindungsrepertoire, das durch die bindungssuchenden Verhaltensmuster des Kindes aktiviert wird. Kurz gefasst: Das Bindungsverhaltenssystem der Mutter zielt neben ihren nährenden und pflegenden Funktionen mehr auf eine emotional Schutz und Sicherheit bietende Interaktion ab, während die Bindung an den Vater stärker über dessen „Explorationsverhaltenssystem“ erfolgt. Durch seine „Spielfeinfühligkeit“, motorische Handlungsorientiertheit und stärkere gesellschaftliche Verankerung fördert er den Erkundungsdrang des Kindes, seine Neugier, Risikobereitschaft und seine kognitiven und instrumentellen Fähigkeiten bei der schrittweisen Aneignung der Welt.
In der ersten ödipalen Phase um das vierte bis fünfte Lebensjahr herum und noch einmal in der zweiten ödipalen Phase während der Pubertät ist der Vater außerdem als Identifikationsobjekt unverzichtbar. Durch die Verinnerlichung seines Vorbilds verhilft er dem Kind zur Integration seiner Triebwelt, zum Aufbau einer sozial adaptierten Ich- und Über-Ich- Struktur und, bei Jungen und Mädchen gleichermaßen, zu einer stabilen psychosexuellen Identität.
In der Familienforschung besteht heute weitgehende Einigkeit darüber, dass diese spezifischen Vaterfunktionen durch die Mutter allein nicht ersetzbar und durch soziale Ersatzväter nur bedingt kompensierbar sind. Insofern muss man im Fall eines definitiven Vaterverlustes von einem vergleichbaren Trauma für das Kind ausgehen wie bei der Mutterentbehrung. Mit diesem Befund, der auch den Risikokriterien der Psychotraumatologie entspricht, sind Ärzte vor neuartige Aufgaben im Erkennen und im Umgang mit Scheidungs- und Trennungsfamilien gestellt. Der Umfang des Problems ist beträchtlich, wenn man von geschätzten zehn Prozent Kindern und Jugendlichen in der Bevölkerung ausgeht, die ihren Vater nie kennengelernt haben oder kurze Zeit nach der Trennung der Eltern für immer verlieren.
Trennungstrauma und Loyalitätskonflikt
Zur diagnostischen Einschätzung vieler seelisch bedingter Krankheitsbilder sind Kenntnisse über die Familiensituation und grobe Familienkonflikte unverzichtbar. Im Vorfeld eines Vaterverlusts erlebt man häufig Mütter von Scheidungskindern, die über deren diverse psychische und psychosomatische Symptome oder soziale Verhaltensauffälligkeiten klagen, die angeblich oder real jedes Mal im Zusammenhang mit dem Besuch des Vaters auftreten. Diese Symptomatik ist im Allgemeinen als eine normale Reaktion auf das Trennungstrauma, das Gefühlschaos und auf die Loyalitätskonflikte einzuschätzen, in die Kinder zwangsläufig bei jeder Trennung/Scheidung geraten. Nur wenn sie dauerhaft fortbesteht, ist das Aufsuchen einer fachlichen Beratung oder Therapie zu empfehlen.
Ein Alarmsignal sollte bei jedem Arzt jedoch dann aufleuchten, wenn die Mutter um eine Bescheinigung bittet, die die Aussetzung der Besuchsregelung mit dem Vater wegen der Schwierigkeiten des Kindes zum Ziel hat. Ärzte können aus vielerlei Gründen zu einem solchen Zugeständnis bereit sein, nichts ahnend, welchen Teufelskreis sie damit in Gang setzen, von Jugend-amts- und Gerichtsstreitigkeiten bis zum PAS (parental alienation syndrome). Die Entfremdung des Kindes vom Vater führt in vielen Fällen über dessen Ausgrenzung zum völligen Kontaktabbruch.
Recht auf beide Eltern
Daher sollte sich jeder Arzt zum Prinzip machen, was seit einiger Zeit im Familienrecht und im neuen Kindschaftsrecht als Regel gilt: „Jedes Kind hat das Recht auf beide Eltern.“ Da er als Vertrauensperson oft die erste und einzige Anlaufstelle für alleinerziehende Mütter darstellt, hat er die Chance, ihre Motivation für eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vater zu stärken oder für beide rechtzeitig die richtigen Weichen zu einer fachgerechten Weiterbetreuung zu stellen.
In vielen Fällen erfährt der Arzt nichts oder nur wenig über die Trennungsumstände, entweder weil die Mutter und schon gar die Kinder ungern darüber sprechen oder weil er keine gezielten Nachfragen stellt. Dies gilt besonders für den Vaterverlust. Unabhängig davon, ob er vom Vater selbst ausging oder von der Mutter verursacht wurde, stellt die definitive Vaterentbehrung für alle Beteiligten ein starkes Tabuthema dar. Die Tatsache wird verschwiegen und verleugnet, weil sie von einer heftigen Affektmischung aus Schuldgefühlen, Scham, Demütigung, Verlassensein, Enttäuschung, Wut, Hass und Rachebedürfnissen begleitet wird.
Inzwischen ist aber die Vaterdeprivationsforschung weit genug fortgeschritten, um einen Zusammenhang zwischen seelischen und psychosomatischen Störungen, selbstverletzendem Verhalten, Beziehungsstörungen, sozialen Auffälligkeiten bis hin zur Kriminalität, zum Leistungsversagen, zu kognitiven Defiziten und psychosexuellen Identitätsproblemen von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden mit einem erlittenen Vaterverlust anzunehmen. Die protektiven Faktoren, die das Kind konstitutionell mitbringt oder die von einem stützenden Umfeld bereitgestellt werden, können die Folgen mildern, aber das persönliche Leiden nicht aufheben. Daher wäre es wichtig, dass der Arzt als oft erster Ansprechpartner und Autorität das Tabu aufbricht und bei Scheidungs- und Trennungsfamilien seinen Aufmerksamkeitsfokus stärker auf einen möglichen Vaterverlust richtet. „Wo lebt der Vater?“, „Wie ist das Umgangsrecht geregelt?“, „Wann hat das Kind den Vater zum letzten Mal gesehen?“. Solche Fragen zu stellen, gehört nicht nur zum diagnostischen Instrumentarium, sondern zur hohen ärztlichen Kunst. Nur mit genügend Wissen, Einfühlung und Verständnis kommt ein Dialog zustande, der die Barrieren abbaut, und bei Müttern, Vätern und Kindern die Bereitschaft weckt, professionelle Hilfe in einer psychosozialen Beratungsstelle oder bei einem Psychotherapeuten aufzusuchen. Diesen Weg vorbereitet zu haben, ist ein großes ärztliches Verdienst.
zZitierweise dieses Beitrags:
Dtsch Arztebl 2007; 104(22): A 1572–4
Literatur
Petri H: Das Drama der Vaterentbehrung. Herder 2006.
Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. med. Horst Petri,
Nervenarzt, Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychoanalytiker, Carl-Herz-Ufer 27, 10961 Berlin
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Persönlich wie als Mann bin ich (wenn auch kinderlos geblieben) erleichtert, diese Darlegung erfahren zu haben.
Beste Grüsse
Jona

06.04.2011

Nachschlagewerke sind mir wichtiger als das Internet

Hallo zusammen

Ich hatte einen Tag lang kein Internet und meine Bücher sind noch nicht in Zürich. Ich stellte fest,

1) dass mir, ganz ohne Internet, besonders Nachschlagewerke fehlen würden:
- Rechtschreibung
- Georgrafische Karten, Atlanten
- Lexiken
- Nachschlagewerke für verschiedene Fachrichtungen (Psychologie, Philosophie, etc)
- Sogenannte 'Bibeln', den Typ Grundlagenwerk zu einem Thema (Coaching, Kommunikation, etc)

Heute erhielt ich einen Hinweis auf einen Link - diesen hier: http://www.impurismus.de/images/greekmyths.pdf Daran bemerkte ich,

2) dass ich, wenn nur Internet vorhanden ist aber keine Nachschlagewerke greifbar sind, ich nicht auf die Idee kommen kann, nach so etwas (Thema/Sachverhalt/Grundlage) zu suchen. Meine Wissensquelle Internet ist daher einzig so gross, wie mein eigenes Wissen Ideen generiert, nach was ich "noch" suchen könnte (für das Vertiefen oder Ergänzen von Wissen). Was ich aber nicht kann (ausser Zufällig wie heute geschehen) ist für mich "neues" Wissen strukturiert ergänzen/vertiefen.

Das kann mir nur
- ein Nachschlagewerk, in welchem ich lesend (Inhaltsverzeichnis) oder durchblätternd auf neue
  interessante Themen und Wissensquellen stossen kann
- mit Bildungsangeboten: Schulen, Kurse, Seminare inkl. Literaturhinweise

Mein Fazit:
- Internet ohne Bücherbestand ist keine ideale Kombi, um Wissen zu weiten
- Bücher sind der relevantere Wissenserhalt (Konserve), als Internet

Daher werde ich:
- dem werde ich wieder mehr Beachtung schenken und bewusst Bücher als Wissens-Grundlagewerke
  sammeln
- ich werde dem Stöbern und Blättern wieder mehr Aufmerksamkeit und Zeit widmen
- ich werde dem eigenen Buch den höheren Stellenwert als Quelle einräumen, als meinem Notebook

Erst kürzlich zog ich um. Ich habe einen 20 Jahre alten Pschyrembel/Mediz. Wörterbuch weggeworfen ... und nun bereue ich. Ich werde mir das Buch neu kaufen. 

Weiss nicht, ob das sehr banal klingt. Ich musste kleinwenig auf Grund laufen, bis ich das erkennen konnte. Als ich vor fünf Wochen meine 5-Band-Knaurs-Lexikon-Edition in Taschen packte, auch 30  Jahre alt, dachte ich noch... sollen ich die wirklich noch rumschleppen? Ich tat es, um ehrlich zu sein, weil sie mir mein Vater zum 20 schenkte. Jetzt eben denke ich ganz anders.

Es ist nämlich nicht wichtig, ob meine Lexiken in den Themen noch aktuelle Angaben angeben (zB politgeografische Verhältnisse), weil ich den aktuellen Stand im Internet finden kann. Wichtig ist, dass sie mir die Themen an sich katalogisieren.

Bestimmt, ein aktuelles Lexikon wird den aktuellsten Themenkatalog ausweisen und das ist ein Grund, ein neues zu kaufen, aber lieber einen alten Katalog als keinen mehr, da der Illusion verfallen, das bräuchte ich nicht mehr.

Herzlich
Jona Jakob