a) Soll ich noch bis an mein Ziel fahren?
b) Oder soll ich besser anhalten?
Den meisten begabten und sensiblen Menschen entsteht dieses Dilemma bei vielen ihrer Entscheidungen die pro Tag zu treffen sind. Kein leichtes Problem, besonders gefühlt nicht.
Wie kann man da rauskommen?
In dem man pragmatisch "es einfach tut", als würde man einen Lichtschalter betätigen: Klick - basta.
Story-Telling / Beispiel:
Es gab vor vielen Jahren im Fernsehen eine Folge der Serie 'Raumschiff Enterprise'. Die Führungsmannschaft mit Captain Kirk, Kommander Spock, Arzt Pille etc. war mit einem Shuttle-Raumschiff von der Enterprise entfernt auf einem Planeten. Das Problem war:
- Der Shuttle-Transporter hatte zu wenig Energie, um aus dem Kreislauf zu gelangen
- Das Team musste zurück zur Enterprise
- Die Anziehungskraft des Planeten ließ das Shuttle nicht aus der Umlaufbahn
Ein nettes Dilemma. Wie entschied man?:
- Man startete mit der Restenergie (hier durchbrach man den Kreislauf - bei voller Unklarheit)
Was geschah?
- Auf einmal brannte das Shuttle, die Mannschaft schien zu ersticken bzw. zu sterben
- Das Shuttle wurde von der Enterprise gerettet
- Die Mannschaft kam erst an Bord der Enterprise wieder zusammen
Dialog:
- Kirk: "Wie konnte es zu dem gravierenden Brand kommen?"
- Spock: "Ich habe das Shuttle in Brand gesteckt. ... - ...-"
- Alle sind entsetzt: Wie konnte er? Ausgerechnet Spock?
- Kirk: "Kommander Spock: Wir hätten alle sterben können!"
- Spock: "Ja, ich weiß. Doch es war unsere einzige Chance zur Enterprise zu gelangen. Durch das Verbrennen des Raumschiffes verlor es an Materie, es wurde leichter - die Restenergie der Antriebskraft konnte so endlich aus der Gefangenschaft der Anziehungskraft ausbrechen. Die Enterprise konnte uns knapp aber rechtzeitig reinholen. "
- Kirk: "Aber das ist völlig unlogisch - und Sie handeln immer nur logisch. Wie nun?"
- Spock: "Sie haben Recht. Ich dachte alles logisch durch. Es gab keine logische Lösung. Und wenn es keine logische Lösung gibt, muss ich eine unlogische Lösung wählen - [und nun kommt es:] was mir wiederum logisch schien."
- Allgemeines Augenrollen
Zurück in unseren Alltag - Was ist die Situation? Wie kommt man raus?
Die Begabten, welche über Entscheidungsprobleme klagen und stets getrieben sind, alles und jedes zu hinterfragen, die haben die bekannte Situation: Man fährt in einem Auto - ein Lämplein leuchtet auf. Man weiß nicht, was tun. Man wälzt erste Pro- gegen Contra-Gedanken und diese Spirale nimmt zu. Sie vertieft sich auch dann, wenn man längst von Fachleuten Bescheid erhalten hat, "das macht nichts, das ist bloß ein Hinweis auf den nächsten Service Ihres Wagens, melden Sie sich in 1-2 Wochen an, das reicht noch." Weiterhin wissen Sie nicht, wie Sie sich entscheiden sollen.
Warum ist das so?
Hochbegabte haben im Verlauf ihres Lebens die meisten Fragen selber beantworten müssen, nicht zu selten von früh auf, also als Kind schon. Sie sind zwar "reiche" Denker, Checker und AnalystInnen, doch genau das hilft nicht selten weniger, als jemand, der einfach macht.
Worauf kann man sich bei einem "blinden / unlogischen / Spockschen / pragmatischen Entscheid' verlassen?
Achten Sie sich einmal: 99% Ihrer Entscheide haben Sie richtig entschieden. Ihre Bilanz, falsch entschieden zu haben steht im Normalfall bei 99 zu 1, im schlimmsten Fall bei 90 zu 10. Und gut, es mag quantitative und qualitative Entscheide und Konsequenzen geben - dennoch: Der Mensch tut meistens das Richtige. Und wenn er falsch entschieden hat, lassen sich die meisten Entscheide frühzeitig erkennen und korrigieren. Selbst das Enterprise-Team wurde gerettet. Es ist lakonisch zu verstehen, wenn bei Twitter immer wieder geschrieben wird: "WIR WERDEN ALLE STERBEN. ALLE!" Nein - niemand wird sterben, das ist bloß genüssliches Drama mit einer Note Humor.
Fazit: Sie können sich in den allermeisten Fällen auf die Richtigkeit Ihrer Entscheidungen verlassen. Auch wenn es sich nicht so anfühlt (da in Ihnen noch das Lämplein leuchtet). Ja.
Was Sie bedenken sollten, wenn Sie es auf die Spitze treiben
Abgesehen davon, dass Sie Lebenszeit verlieren und Chancen verpassen, belasten Sie Ihre Verhältnisse zu Ihren Normalo-Kontakten:
- Ihr Normalokontakt auf der Grafik ist der Reiseanbieter.
- Sein Geschäft ist: ein Angebot machen, Vertrag binden, Reise verkaufen. - Basta.
- Er wird um ein Angebot angefragt - er stellt eines aus. - Basta.
- Es ist ok, wenn einmal rückgefragt wird. Sogar zweimal verträgt es.
- Doch spätestens bei Ihrer dritten Wenn-und-Aber-Rückfrage wendet sich der Normalo ab
- Sie sind für den Normalo "nicht clever", sonder bloß anstrengend
- Im unglücklichsten Fall zieht ein Anbieter sein Angebot zurück, weil er Sie als Kunde nicht haben möchte. Sie stellen ein Risiko dar, nach allen Wenn-und Aber später noch zu reklamieren. Dann besser auf den Auftrag verzichten - für den Normalo auch ein Erfolg, den möglichen "Schaden" abgewendet zu haben.
- Nur Sie, sie zahlen Ihr Hin-und-Her damit, dass Sie nun nichts in den Händen haben.
Kleiner Trick:
- Das aufleuchtende Lämplein leuchtet nur in Ihnen
- Nehmen Sie den Blick von sich weg
- Schauen Sie nach dem (Normalo)-Partner, der GETROST seines Amtes waltet / handelt
- Schauen Sie, wie sich das Gute dort immer und immer wieder bestätigt
- Und wie sein Geschäft floriert, währen Sie noch keines gegründet haben
- Verlassen Sie sich auf Ihre Fähigkeit, Verlässlichkeit ausmachen und erkennen zu können.
- Und dann gehen Sie (bei innerlich leuchtendem Lämpchen) aus der Verhinderungspirale raus.
- Wenden Sie vor allem das Unglück ab, welches Ihnen entstehen kann, wenn Sie nicht entscheiden.
Notfalls:
- Erstellen Sie sonst eine Entscheidungstabelle
- Nutzwerttabelle
- Entscheidungsmatrix (alles bei Wikipedia findbar oder in BWL-Büchern)
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Jona Jakob, Aschaffenburg
hochbegabtencoach.de
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