09.10.2021

Die spezielle Situation zu fragen: Bin ich hochbegabt?

Zum Thema Hochbegabung, speziell der spät entdeckten Hochbegabung als erwachsener Mensch, ist ein Moment ein immer wieder tragischer, egal auf welche Weise - nämlich der, wenn sich wer fragt oder gar fragen muss: Bin ich hochbegabt?

Die Frage scheint auf den ersten Blick klar und irgendwie nicht so sehr trickreich. Man testet vielleicht seinen IQ im Internet, man liest Bücher oder Website und erlebt eine innere Resonanz und was auch möglich ist: Jemand erkennt sich in den Problemen wieder, die er/sie/es mit den Mitmenschen hat, schlimmer schon, wenn in sich zersetzend mit sich selbst. Ok, man kann versuchen, sich eine Antwort zu geben. Die meisten Menschen schreiben sich aber nicht gerne große Lorbeeren zu, so sind wir alle nicht erzogen. Und wenn das auf den ersten Blick nie gleich sichtbar wird: Es geht höchst selten um dieses Mehr an Intelligenz oder Gabe, Fähigkeit oder Kunst. Man ist also nicht irgendwie "die schärfere Waffe". Also wabbert man da in einem undefinierten Nichtwissen rum und dreht sich im Kreis und es bleibt eher Unsicherheit zurück und die weiter bestehende Frage: "Was ist es dann?"


Warum aber fragt man nicht jemanden? Und da liegt die Krux:

Eigentlich kann nur ein Hochbegabter (m/w/d)
einen Hochbegabten 'sehen' bzw. erkennen. 

Das begründet sich darin, dass einem Normalo hierfür nicht die genügenden Mittel und Fähigkeiten gegeben sind. Es ist, wie wenn man mit zu kleinem Werkzeug an etwas heran will. Daher auch die verbleibende Ungläubigkeit bis Ablehnung, wenn einem die Hochbegabung von einem Normalo zugeschrieben wird, bloß weil die/der Indizes aus der Belesenheit kennt. Und darin liegt nun kein Vorwurf oder eine Aberkennung - aber als Person mit einer Prägung durch Hochbegabung "definiert" zu werden, also erkannt, verstanden, gesehen und angenommen, lassen wir Hochbegabte uns gefühlt nur von jemandem, die/der selber lebt, was da einem angezeigt und aus- bzw. zugesprochen wird. 

Von Seiten der ganz allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung spielt dabei auch die gebürtig angelegte erste Lebenserfahrung eine elementare Rolle: Ich bin nicht ok. Ist dieser Punkt nicht aufgelöst, kann noch manche/r daherreden, man sei irgendwie "besser" - so fühlt es sich aber nicht an. Und der Umstand, dass allenfalls "Sondermaßnahmen" angeordnet werden, macht die Situation für Betroffene nicht leichter annehmbar. 

Hierzu bedarf es der Klarheit, der Ruhe und Gelassenheit eines sattelfesten Gegenübers. Dann kann das Thema zugeführt und gemeinsam betrachtet werden. Die nächsten Schritte sind geschützt und die nicht selten paradox wirkenden neuen Fragen, die aufkommen, werden von erfahrenen Hochbegabten meist zum Guten geklärt und beantwortet - zuletzt ist es kein Zauberwerk, sondern Kompetenz in einem Feld der Widersprüche. 

Herzlich
Jona Jakob, Aschaffenburg
Hochbegabtencoach CCC©