In meiner Arbeit mit Hochbegabten Erwachsenen, welche sowohl hochsensibel oder nicht hochsensibel sind, haben sich für mich zwei Typen von Prägungen durch Hochbegabungslebensläufe herausgestellt:
Ich unterscheide
Hochbegabung Typ 1: Der Intelligente
Von Geburt mit hohem Intelligenzquotient geboren, lernt, besteht Abschlüsse, arbeitet erfolgreich, entwickelt sich als Mensch unter normalen Umständen, schlägt voraussichtlich eine akademische Laufbahn ein, lebt mit einem klugen, allenfalls wissenschaftlichen Kopf. Ich verbinde mit diesem Typ eher keine Hochsensibilität.
Hochbegabung Typ 2: Sensitive Frühverantwortliche oder «Checker-Typ»
Kindheit und Jugend sind geprägt durch übermässige Frühverantwortung, sei es wegen familiärer Probleme, Resilienzentwicklung oder zu frühe Übertragung von Verantwortung, was vom Auftragerteiler wie vom Kind positiv erlebt wird, aber doch überfordert, so dass das Kind zum Checker wird. Hier verbinde ich eher Hochsensibilität: Weil das Kind auf Fragen keine Antworten findet, muss es fühlen/erahnen/checken, was gut sein könnte. Es entwickelt sich und seine Intelligenz aufgrund eines 10 – 30 Jahre dauernden «Gedankenkarussells» von Denken, Fühlen, Unsicherheit und mangelnder Rückbestätigung.
Hochbegabung Erwachsene Typ 1 und Typ 2 / by Jona Jakob, Schlieren bei Zürich, 2013 |
Diese beiden Typen unterscheiden sich stark in ihrer
- Lebensgeschichte
- Grundvertrauen
- Persönlichkeitsentwicklung
- Orientierungen
Damit verbunden sind höchst unterschiedliche Coachinganliegen sowie Lösungswege wie Strategien für die Zielerreichung in Coachings.
Beide Typen haben sowohl unterschiedliche Stärken wie Schwächen, Chancen und Gefahren.
Beide Typen können ihre Kindheit und Jugend als "stärkend/positiv" oder als "belastend/negativ" erlebt haben, was nochmals sehr unterschiedliche prägen kann.
Besten Dank.
Jona Jakob